Donnerstag, 30. Juni 2011
Schwer erkauft - Satire aus VORSICHT 2/2011
Deo
von Klaus Marion.

Veröffentlicht in VORSICHT 2/2011


Es gehört heutzutage zum guten Ton, beim Gespräch im Kollegen- oder Bekanntenkreis einfließen zu lassen, dass man gerade eben erst wieder bei einem bestimmt Schwedischen Selbstbedienungs-Möbelhaus gewesen sei. Diese Aussage strahlt sowohl eine gewisse Jugendlichkeit aus, wie auch den erkennbaren Willen, sich nicht irgendwelchen überflüssigen möbeltechnischen Konsum-Konventionen hinzugeben. Zudem signalisiert es gerade in Zeiten nach einer überwundenen wirtschaftlichen Problemlage ein gesundes Bewusstsein für wirtschaftliche Sparmaßnahmen.(...)
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Dienstag, 28. Juni 2011
Neues aus der Asimov-Kellerbar: Wir gründen einen Club!
Wir gründen einen Club
von Klaus Marion

Veröffentlich in Fandom Newsletter 28 1990

Zu den erhebendsten Momenten im Leben eines durchschnittlichen Science Fiction Fans gehört der Augenblick, wenn die Wahl zum Vorsitzenden des SFCD verkündet und man diesen Posten für die nächsten Jahre innehaben wird. Leider übersteigt die Zahl der Bewerber um dieses Amt die tatsächlich zur Verfügung stehenden Plätze bei weitem. Sollte dies das Ende aller fannisches Selbstbewußtsein fördernder Träume sein? Aber Mitnichten! Auch ein Vereinsvorsitzender/Präsident oder Clubchef sind wunderschöne Titel, die auf jedem Con-Namensschild guten Eindruck machen (und bei Anforderung von Buch-Rezensionsexemplaren unschätzbare Dienste leisten! Also gründen wir einen SF-Verein. Hier ein paar wichtige Tips aus der Praxis, die der Autor in bewegten Jugendjahren zwanglos sammeln konnte.


1) Mitglieder
Solange nicht gerade die Eintragung als e.V. angestrebt werden soll, ist gegen eine 1-Mann-Gründung nichts Prinzipielles einzuwenden Es gibt keine Probleme bei Meinungsverschiedenheiten, und die Perry Rhodan-Anstecknadel wird einem von niemandem streitig gemacht. Nun ist aber das Vorhandensein von diversen Vereinsmitgliedern als der Normalfall anzusehen, außer der Beruhigung des eigenen schlechten Gewissens wird ja schließlich jemand benötigt, der die Publikationen finanziert und sonstige unangenehme Aufgaben übernehmen kann.

Nach der Erfahrung des Verfassers dieser Zeilen ist es sehr einfach, aus vorhandenen Briefkontakten problemlos ca. 10-15 neue Mitglieder für einen neuen Verein hervorzukitzeln. Es empfiehlt sich, nicht mit der beabsichtigten Gründung hausieren zu gehen. Gründungsmitglieder sind notorisch geltungsbedürftig und machen einem ständig die leitenden Positionen streitig. Nein, man suche neue Mitglieder für den "hoffnungsvollen, jetzt schon 3 Monate bestehenden Club mit seinen 30 Mitgliedern". Eine Mitgliederliste sollte sich anschließend so lange verzögern, bis dieser Wert dann tatsächlich erreicht wurde. Mitglieder sollten übrigens möglichst weit weg wohnen (mind. 200 km) und keinen PKW besitzen. Dies erleichtert die ungestörte Clubleitung ungemein.

2) Namen & Titel
Grundsätzlich gilt: Im Titel eines guten Vereinsnamens sollten Adjektive wie 'europäisch', 'international', 'gesamt" sowie der Begriff 'Dachverband unter keinen Umständen fehlen. Merke: Nur ein langer Titel ist ein guter Titel Nichts erhöht das Selbstwertgefühl so sehr wie ein profunder Titel. 'l. Vorsitzender' klingt ja schon sehr schönn, aber ein 'Alleiniger Exekutiv-Präsident des ersten allgemeinen europäischen Dachverbandes zur Förderungder SF-Literatur in Rundfunk und Fernsehen' (AEPdeaeDzFdSFLiRuF) schlägt auf Cons jeden popeligen Ehrengast um Längen. Auch beigeordnete Funktionen sollten nicht unerwähnt bleiben. 'Vorsitzender des Arbeitskreises Fraucnfragen im allgemeinen erweiterten Vorstandsgremium', oder ein 'Fachrat für angewandte Literatur-Betreuung im ASTGSF' machen sich herrlich auf Briefbögen, bei denen die Erwähnung derartiger fachlicher Qualitäten mindestens 30% der zur Verfügung stehenden Blatthöhe ausmachen sollte.

3) Posten
Durch die Eigengründung bedingt, ist die Anzahl der wahlberechtigten Mitglieder unseres Dachverbandes naturgemäß eingeschränkt. Hier empfiehlt sich die sog. 'geheime Selbstwahl', wobei der Gründer kommissarisch auch noch die Posten des Kassierers, Stellvertreters und 'Clubrats für technische Fragen' in Personalunion übernimmt. Sind in diesem Fall die Mehrheitsverhältnisse noch einigermaßen überschaubar, erfordern steigende Mitgliedszahlen vorsichtigeres Taktieren. Neben der Tatsache, daß man als Herausgeber des Clubmagazins die Wahlvorschläge dezent in eine sinnvolle Form und Reihenfolge zu bringen in der Lage ist, ermöglicht die Auszählung der brieflich eingehenden Stimmzettel durch den Schwager oder großen Bruder unüberschätzbare Wahlkampfvorteile (siehe auch Taschenbuch: Stimmenzählen, aber richtig - SED/PDS-Verlag, Ost-Berlin). Eine gute Alternative sind die aus dem Aktienrecht entlehnten 'Stimmrechtlosen Vorzugsmitgliedschaften' die gewisse Probleme erst gar nicht aufkommen lassen. Ansonsten sei auf den Abschnitt 'Satzung' verwiesen.

4) Wahl des Vorsitzenden
Da die Existenz des PRBCBS beweist, daß auch die abstrusesten, hiesigen Vorstellungen von innerer Vereinsdemokratie schmerzhaft zuwiderlaufenden Satzungsparagraphen (Zwang zur Abstimmung, Geldbuße bei Nichtwahl etc), von Vereinsmitgliedern widerspruchslos geschluckt werden, sollte der neue Vorsitzende beim Satzungsentwurf (siehe dort) keine Hemmungen an den Tag legen. Kandidaturen müssen 3 Monate vorher schriftlich vorliegen (so daß man sie noch rechtzeitig ausschließen kann) und von mindestens 6 Mitgliedern eidesstattlich unterstützt werden. Die Abwahl des Vorsitzenden ist nur möglich bei: - Zustimmender Votierung über 85% aller Mitglieder sowie einstimmiger Beipflichtung durch den Vorstand - Der Zustimmung durch ein Schiedsgericht, dem Clark Darlton, Isaac Asimov sowie W. Voltz (die beiden letzten posthum) angehören müssen (einstimmiger Beschluß) - Sowie eine Beglaubigung durch die Mehrheit der SFCD-Mitglieder von 1973.

5) Satzung
Das Wichtigste überhaupt. Eine gute Satzung eröffnet mit dem Vereinszweck in Grundgesetzmanier ('Im Willen zur freundschaftlichen Völkerverständigung, in der Absicht, pipapo zu fördern' etc). Danach folgen Paragraphen. Viele Paragraphen. Die optimale Satzung hat über 200 Punkte, die so verteilt sind, daß jeder Paragraph auf mindestens 6 weitere verweist, wobei der tatsächliche Zusammenhang nur vom Verfasser unter Zuhilfenahme eines wandtafelgroßen Schaubildes überblickt werden kann. Diese Art der Satzung bietet für alles Unangenehme eine praktische Lösung: - inquisitorische Fragen nach dem Verbleib von Mitgliedsbeiträgen? §156: Auszahlung von Kostenaufwendungen an den Clubvorsitzenden... - lästige Forderungen nach Satzungsänderungen? §95: Änderung der Satzung ist nach einer Übergangsfrist von 3 Jahren und nur unter Zustimmung des Vorsitzenden möglich - nervige Vorstandskandidaten? §91, §95, §98, §112, §118, §136, §198, §199 und §215: Bewerbungsfristen und Bewerbunghindernisse (siehe auch: Mitgliederrechte §207) - nicht erscheinendes Clubmagazin? §146: Die durchschnittliche Zahl der in einem Jahrzehnt zu erscheinenden Magazine bestimmt sich nach den vom Kassierer (bei Stimmengleichheit: Vom Vorsitzenden) festgesetzten Terminen: Sie sollte 12 pro Jahr nicht überschreiten (jedoch mindestens 2 pro Jahrzehnt).

6) Beiträge
Moderat, aber langfristig ausplündern. Hohe Anfangsrabatte für Vorauszahlungen über 1-2 Jahre sind empfehlenswert, bei Clubauflösung fällt Vermögen satzungsgemäß an den Vorsitzenden. Lukrativ sind auch Satzungsbestimmungen, nach denen eine Erhöhung der Beiträge einseitig vom Vereinspräsidenten beschlossen werden kann (sog unbeschränkte Nachschußpflicht) Im Aufnahmeformular sollte sich das neue Mitglied im Kleingedruckten auf Seite 7 der Pfändung aller beweglichen und nicht beweglichen Habe bei Nichtzahlung der Vereinsgebühren aussetzen, sowie sich zur Abarbeitung fälliger Mitgliedsbeiträge durch niedere Dienste im Haushalt des Vorsitzenden bereit erklären.

7) Revolution
Irgendwann passiert es. Der osteuropäische Virus der Auflehnung gegen die schützende Hand des Vorsitzenden erreicht auch die friedvollen Mitglieder Deines Vereins. Lästige Mahnwachen vor Deiner Tür und gerichtliche Aufforderungen zur Rückzahlung von Mitgliedsbeiträgen sind deutliche Zeichen für ein ungesundes Vereinsklima. Zeit, den Club zu verlassen. Und einen neuen zu gründen.
Sonntag, 26. Juni 2011
VORSICHT Satire März 2011
Deo
von Klaus Marion.

Veröffentlicht in VORSICHT 3/2011


In früheren Jahren war die kosmetische Artikelauswahl für den Mann noch eine überschaubare Sache. Kieselsteinartige Kernseife, Duschzeug mit dem Odeur von Menthol und Deosprays, die rochen und brannten wie auf Dosen gezogenes Flugzeugkerosin.
Wer braucht schon so einen verweichlichten Frauenkram, mit tausend Essenzen, Gerüchen und Düftchen? Schließlich ist man ja kein Warmduscher.
Im Lauf der Zeit wandelte sich aber das Angebot im Herrenbereich dann doch merklich. Stand noch auf der Packung: 'Für echte Männer', war der Inhalt trotzdem durchaus wohlriechend, und konnte auch ohne allergische Reaktionen, die großflächige Hauttransplantationen notwendig machen würden, verwendet werden. Ein Zustand, mit dem ich mich hätte abfinden können.
(...)
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Donnerstag, 9. Juni 2011
Neues aus der Asimov-Keller-Bar: Das Spiel
Das Spiel
von Klaus Marion

Veröffentlich in Beam 8 1988


Eine immer wiederkehrende Freude sind sogenannte Science Fiction- oder Fantasy-Spiele. Natürlich gibt es einige echte Klassiker in diesem Genre. Bei manchen Neuerscheinungen jedoch macht man sich ernsthafte Gedanken über die Autoren der Spiele und ihre geistige Verfassung...

"Guten Abend!"

Mit einem lässigen Grinsen auf den Lippen schob sich Rudi Gerstner an mir vorbei in die Wohnung, hinter seinem Rücken eine flache Schachtel verbergend.

Ich folgte Rudi auf dem Fuße, jederzeit bereit, meine geheimen Bier- und Knabbervorräte im harten Nahkampf zu verteidigen. Derartige Sorgen schienen jedoch überraschender Weise unbegründet, ganz gegen seine sonstigen Gewohnheiten durchwühlte Rudi nicht einmal meine Privatpost, sondern plazierte die hinter seinem Rücken befindliche Schachtel unauffällig in der Mitte des Tisches. Ich musterte das Ding vorsichtig, kam jedoch nach wenigen Minuten zu dem Schluß, daß es sich um keine wie immer geartete Höllenmaschine handeln konnte.

"Okay, ich gebe auf. Sag schon, was das ist."

Rudis Grinsen wurde noch um eine Spur breiter.

"Dies," bemerkte er stolz, " ist das neueste Produkt des Rudi Gerstner Spieleversands. Von mir entworfen, von mir konzipiert, von einem freundlichen Druckereibesitzer probegedruckt. Kostenlos natürlich."

"Einfach so?"

"Nun ja", räumte Rudi ein, ich habe ihm gesagt, daß ich 5000 Stück drucken lassen wolle. Ist ja auch egal. 100 will ich auf jeden Fall machen lassen."

Mit diesen Worten öffnete er den schmucken Kasten, dessen Titelbild eine bluttriefende Hand zeigte, die gerade dabei war, eine sich wild wehrende Gestalt zu zerquetschen.

"Wie heißt denn das Spiel?"

Rudi entfaltete einen großen Spielplan und setzte verschiedene, an hoffnungslose Alkoholiker erinnernde Spielfiguren auf ein Feld, das mit 'Start' gekennzeichnet war.

"Es spielt im Science Fiction Fandom und heißt 'Fannischer Aufstieg'. Spielregeln sind ganz einfach. Ich erkläre sie Dir kurz, dann spielen wir einmal. Holst Du mal was zu trinken und Kartoffelchips?"

Ich holte. Meine Frau hatte sich inzwischen im Schlafzimmer eingeschlossen und drohte, meinen Computer zu zerkleinern, wenn diese Nervensäge nicht verschwände. Sie sagte nicht 'Nervensäge', doch mein Respekt vor dem gedruckten Wort verbietet es mir, denn genauen Ausdruck niederzulegen.

Ich legte ihr dar, daß sich es bei Rudi Gerstner um einen personifizierten übergesetzlichen Notstand handle, dem man nicht so einfach beikommen könne.

Nun sind direkte Aufforderungen die ungünstigste und am wenigstens erfolgversprechende Methode, Rudi Gerstner wieder loszuwerden, und so willigte ich ein, wenigstens ein Spiel probeweise zu beginnen.

Ganz einfach, die Spielregeln, wie mir Rudi erklärte. Man brauche bloß vom Startfeld 'Beginn im Fandom' zum Zielfeld 'Du bist eine fannische Berühmtheit und wirst angebetet' zu gelangen und mit Hilfe eines Würfels die dazwischen liegenden 160 Felder schadlos zu durchqueren. Dazu gab es jede Menge Ereignis- und Zusatzkarten.

Ich wollte mich nicht lange in fruchtlose Spielregeldiskussionen verwickeln lassen, erhielt 5 Egoboo-Punkte und eine Ohrfeige von Rudi, um mir klarzumachen, "daß ich nun im Fandom sei". Als ich mich revanchieren wollte, versicherte Rudi mir, daß diese Ohrfeige nur einmal pro Spiel eingesetzt werden kann.

Nun ja, die Handlung entwickelte sich langsam, aber interessant. Mit Hilfe von Action-Marken gab ich ein Fanzine heraus, welches jedoch 6 Felder weiter wegen Spionage und Rufmord vom Verfassungsschutz verboten wurde. Durch diese Aktion geriet ich mit 8-Egoboo-Punkten in Rückstand, konnte das Blatt jedoch überraschend wenden, als Rudi die Karte 'Der Besuch von Hans-Jürgen Mader schafft Sie. 8 mal aussetzen! 'gezogen hatte. Leider verlor ich 4 Zahnarztpunkte, nachdem ich auf Feld 78 mit Josh Schütte in ein Streitgespräch verwickelt wurde, konnte dieses Malheur durch überraschendes Ausspielen der Karte "Armin Möhle kaltgestellt. Sie erhalten 50 Beifallspunkte" jedoch wieder etwas wettmachen.

Nach einer knappen Stunde standen wir beide kurz vor dem Ziel, als sich mir beim Durchlesen der letzten Felder etwas Merkwürdiges in mein Bewußtsein drängte.

"Sag mal Rudi, die letzten 6 Felder beinhalten alle so Sachen wie 'Von Klaus N. Frick mit der Krawatte erdrosselt. Noch mal neu anfangen! 'Wie soll man denn solche Sachen mit einem Würfelwurf überspringen?"

Rudi fing krächzend an zu lachen.

"Das ist ja der Gag. Was Du auch machst, Du kommst nie ans Ziel! Lustig, was?"

Ich packte Rudi wortlos am Kragen und warf ihn aus der Wohnung. Auf sein energisches Klopfen an der Tür erbarmte ich mich nach einer Weile und warf das Spiel hinterher. Hoffentlich hat es ihn erschlagen.
Mittwoch, 8. Juni 2011
100 TV-Series - Nr. 2: Falwlty Towers (Fawltys Hotel)

Fernsehserien gibt es wie Sand am Meer. An einige erinnere ich mich besonders gerne. Viele davon sind allein schon durch den "Die habe ich in meiner Kindheit gesehen"-Effekt geadelt. Andere sind so schräg oder so herzerfrischend altmodisch, dass sie schon wieder gut sind.
Gerade beim Fernsehen spielt auch der Altersunterschied des Betrachters eine große Rolle - was ich genial finde, finden meine Kinder meist gähnend langweilig. Alles total subjektiv.

Falwty Towers
12 tlg. englische Comedyserie
Produktion: 1975-1979
Austrahlung 1978 (WDR) 1987 (DFF 1) 1996-1997 (SAT 1)


John Cleese von "Monthy Pythons" in einer seiner Paraderollen: Basil Fawlty ist Besitzer eines kleines Hotels - er träumt davon, dass es ein Hotel für die oberen Schichten werden soll, statt dessen steigen zu seinem Ärger ganz normale Leute ab. Dazu kommt, dass Basil gerne die nervige Arbeit abschiebt - zum Beispiel an den Spanischen Haus-Butler Manuel, der kaum ein Wort Englisch versteht und ein dankbares Ziel für seinen immerwährender Ärger ist. Zum Beispiel, wenn seine Frau ihn wieder einmal zur Ordnung ruft. Der einzige Mensch mit Überblick ist die Studentin Polly, die als Aushilfskraft das Hotel vor der Katastrophe bewahrt.


Geniale Komik - ein Klassiker ist die Folge, wo eine Reisegruppe Deutscher im Hotel unterkommt, und Basil vorher allen einschärft, bloß nicht den Krieg zu erwähnen ("Don't mention the war!!) - was natürlich in einer Katastrophe endet.
Wer in England Freunde sucht, braucht nur "don't mention the war" zu sagen - und man ist als Mensch mit Humor erkannt.


Alle 12 Folgen gibt es auf DVD in Deutsch - die englische Tonspur bietet noch ein paar geniale englische Wortspiele.
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100 Books ~ Tag 100: Douglas Adams - Der elektrische Mönch – Dirk Gentlys holistische Detektei
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Roman von 1987:

Douglas Adams: Der elektrische Mönch – Dirk Gentlys holistische Detektei

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Die letzte meiner Leseempfehlungen - und ich hätte da noch so viel Kandidaten. Aber an Douglas Adams führt eigentlich kein Weg vorbei.
Ich verkneife mir aber, "Per Anhalter durch die Galaxis" anzuführen.
Nein, Der elektrische Mönch – Dirk Gentlys holistische Detektei ist die bessere Wahl. Das Buch ist schräger und chaotisches als die Anhalter-Bücher - wahrscheinlich, weil sie das Licht der Welt tatsächlich als Buch erblickt haben, und nicht als Adaption eines Hörspiels.
Ich glaube, Struktur und Inhalt spiegeln sehr gut Adams Gedanken und Vorstellungen wider, die viel ernster und vielleicht auch pessimistischer sind als zum Beispiel die eines Terry Pratchett.
Man muss sich auf den Wahnsinn des Buches und seiner verschrobenen Handlung einlassen, dann wird man viel Spaß haben.

So, dat wars! Die 100 Bücher sind durch.
Morgen fange ich mit etwas anderem an. Gute Nacht und Bye Bye!
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Sonntag, 5. Juni 2011
Neues aus der Asimov-Keller-Bar: Ein trauriger Abend
Ein trauriger Abend
von Klaus Marion.

WoK
© Klaus Marion Juni 2011


Am gestrigen Samstag wurde unser Freund, SF- und Fantasy-Fan Joachim begraben.
Viele Freunde waren gekommen, um den letzten Weg mit ihm gemeinsam zu gehen. Und um sich danach zusammenzusetzen und über ihn zu reden.


Das Licht war schon etwas heruntergedreht, die Musik spielte leise, die Gespräche waren gedämpft.
An einem Tisch im Hintergrund saßen noch ein paar Freunde unseres verstorbenen Freundes Jo zusammen und unterhielten sich. Die meisten waren inzwischen gegangen. (...)
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100 Books ~ Tag 99: Ken Follett - Die Säulen der Erde
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Historienroman von 1997:

Ken Follett - Die Säulen der Erde

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Der Roman ist eine Beschreibung des Lebens eines Dutzend unterschiedlich miteinander verbundenen Personen aus Klerus, Adel und Handwerk im 13 Jahrhundert in England. Es handelt von dem Leben eines Mannes, dessen Bestimmung es ist, sein Leben als Abt eines Klosters zu verbringen, und vom Leben eines Baumeisters und seiner Kinder, die den Traum haben, eine Kathedrale zu Gottes Ruhm zu bauen.

Ich mag diesen Roman, weil er uns klarmacht, dass in unserer Geschichte Menschen gelebt haben, nicht einfach Jahreszahlen. Dass die Geschichte durch die Handlungen von Menschen bestimmt wurde, nicht durch irgendwelche Systeme oder historische Notwendigkeiten. Das daran erinnert, dass die Menschen vor 800 Jahren nicht unintelligenter als heute waren - nur auf weniger Wissen aufbauen konnten.
Und dass das Zentrum des Wissens und der Forschung die Klöster und Kirchen waren, dort wo die gebildeten Denker zu finden waren. Und dass bei allen unserem Zynismus über völlende Kleriker und lippenpredigende Päpste man gerne vergisst, dass Glaube und Frömmigkeit die meisten Menschen in ihrem Handeln und Denken bestimmt hat, und dass diese Frömmigkeit und Suche nach (göttlicher und menschlicher) Gerechtigkeit letztendlich in unserem Rechtssystem und unserem Gerechtigkeitsempfinden mündete, dass heute so losgelöst von den christlichen Wurzeln gesehen wird.
Und weil's einfach eine tolle, spannende und gut zu lesende Geschichte vom ewigen, niemals endenden Kampf der Guten gegen die Bösen ist.
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Donnerstag, 2. Juni 2011
Neues aus der Asimov-Keller-Bar: Portosenker
Leserbrief
von Klaus Marion.

Aus ANDROMEDA NACHRICHTEN 128
© Klaus Marion August 1989

In frühen Jahren war Rudi Gerstner neben seiner Kneipentätigkeit auch als engagierter Fanzineherausgeber tätig. Wenn da nur nicht das Briefporto wäre...

Zu den größten Problemen für die Herausgeber von Science-Fiction Fan-Magazinen gehört die Tatsache, daß nach mühsamer Erstellung der Machwerke diese literarischen Konvulate irgendwie den Empfänger erreichen müssen. Und da es dabei meist nicht mit dem Porto des durchschnittlichen Normbriefes getan ist, bedarf es schon einer nicht unerheblichen Phantasie, die Kosten für den Transport innerhalb erträglicher Grenzen zu halten...

Die Wohnung von Rudi Gerstner befand sich in einem völlig normalem Zustand, also dergestalt, wie Räume normalerweise nach der Explosion einer Nuklearladung im Kilotonnenbereich auszusehen pflegen. (...)
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100 Books ~ Tag 98: Haruyama, Nagahara - Basic Techniques of GO
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Sachbuch von 1969:

Haruyama, Nagahara: Basic Techniques of GO

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Der Amerikaner Richard Bozulich gründete 1968 ISHI-Press, um die großen Standardwerke des japanischen GO-Spieles auch für den Spieler im Westen zugänglich zu machen.
GO ist ein uraltes chinesisch/japanisches Strategiespiel, dass als komplexer und schwieriger als Schach gilt. (...)
Der ganze Artikel hier
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Mittwoch, 1. Juni 2011
Neues aus der Asimov-Keller-Bar: Leserbrief
Leserbrief
von Klaus Marion.

Aus AN 185
© Klaus Marion Oktober 2000

Vorbemerkung:
Es gab Zeiten, da war es für Leserbriefschreiber in den Andromeda Nachrichten des SFCD nicht ganz einfach, Gehör zu finden. Leserbriefe gingen verloren, wurden wegen Redaktionsschluss ein nicht veröffentlicht oder wurden aus Platzgründen teilweise sinnentstellend gekürzt.
Sollte es da ein System geben?
Der nachfolgende Bericht aus der Asimov-Keller-Bar enthüllte die Wahrheit...


Es war ein kühler Herbstabend, doch in der Asimov Kellerbar verbreitete der Heizofen sowie zwei genossene Cyberspace-Flips die mollige Wärme, den die Stammgäste der ersten und einzigen SF-Kneipe in Deutschland so lieben. (...)
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Dienstag, 31. Mai 2011
100 Books ~ Tag 97: Thomas Fink & Yong Mao - 85 Methoden, eine Krawatte zu binden
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Sachbuch von 2006:

Thomas Fink & Yong Mao - 85 Methoden, eine Krawatte zu binden

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Wahrscheinlich erschließt sich die Faszination dieses Büchleins nur, wenn man täglich eine Krawatte tragen muss. Ich finde es auf jeden Fall Klasse. Die Geschichte der Krawatte, die mathematische Knotentheorie und die 85 Grundmethoden, wie man Krawatten überhaupt nur binden kann. Nicht alle sind praktisch realisier- oder tragbar, aber es ist schon interessant, was es alles für Varianten gibt.
Ein wunderbares Buch für absolut sinnloses Wissen...
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Montag, 30. Mai 2011
100 Books ~ Tag 96: Frank Miller - Sin City Das große Sterben
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Comic (1991-2000):

Frank Miller - Sin City Das große Sterben

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Vielleicht muss man das mehrbändige kongeniale Werk von Frank Miller über die Stadt Sin City zusammen mit dem Film von Robert Rodriguez und Frank Miller aus dem Jahr 2005 ansehen - selten, dass eine eine Comicverfilmung dem Original noch etwas an Tiefe verleihen kann.
Der Comic selber ist kompromisslos in seiner Zeichentechnik: Getuschtes Schwarz/Weiß, kantig, ohne übertriebene Perspektive oder Dreidimensionalität. Schrenschnittartig. Brutal und bar jeder Illusion.
Im Deutschen als Sammelbände bei Cross Cult seit 2005 im Hardcover und Taschenbuchformat erschienen. Der etwas andere Comic.
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