Donnerstag, 29. März 2012
Meine Siebziger: 17 - Der Gettoblaster
Meine 70er


Ende der siebziger Jahre kamen sie groß in Mode: Riesige Transistor-Kassettenspieler mit gigantischen Lautsprechern und mit einem Fach für die 8-12 Batterien versehen, die das Gerät in die Lage versetzten, ganze Innenstädte zu beschallen.
Der Tragegriff auf der Oberseite war eigentlich völlig unnötig, da die einzig jugendlich korrekte Art des Tragens das Balancieren des Gerätes auf der Schulter war.
Bad Kreuznach als Ort einer amerikanischen Garnison machte einem dabei klar, dass der politisch völlig unkorrekte Witz "Wieviel Personen braucht man, um einen ohnmächtigen Mitbürger schwarzer Hautfarbe wegzutragen? - 5 Personen: zwei für den Schwarzen und drei für den Gettoblaster" überhaupt kein Scherz war, sondern zutreffende Beschreibung der Wirklichkeit:
Die Stadt war voll mit Personen, die cool durch die Stadt schlenderten und dabei netto 30 Kilo mobiler Disco auf der Schulter mit sich schleppten.
Laut waren die Geräte, allerdings auch berüchtigte "Kassettenfresser", bei denen jeder "Bandsalat" komplizierte Operationen am Laufwerk wie an der Kassette selber erforderten. Die Feinheiten der qualitätsverbessernden Bandsorten 'Chromdioxid' oder 'Reineisen' waren ab 120 Dezibel Direktbeschallung allerdings völlig unnötig und konnte vernachlässigt werden.
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Sonntag, 25. März 2012
Meine Siebziger: 16 - Der Rechenschieber
Meine 70er


Wer kennt ihn noch: Den Rechenschieber?
Für meine Kinder ist er ein lustiges, allerdings völlig unbegreifliches Phänomen aus dem frühen Mittelalter, und selten hat eine technische Veränderung (die Einführung des bezahlbaren Taschenrechners) so schlagartig ganze Inhalte im Schulunterricht verändert:
In der 7. Klasse lernten wir noch in Reutlingen an einem technischen-naturwissenschaftlichen Gymnasium in Mathematik die Feinheiten der Rechenschiebernutzung, mit Abschätzungen und den Möglichkeiten der verschiedenen Rechenformen auf den vielen Skalen des Rechenschiebers (meiner konnte mit Hilfe einer Markierung auf der Ableselupe das Gewicht von Eisenstangen aus Fluss-Stahl berechnen! Habe mich immer gefragt, wozu das denn gut sein sollte).
Und schon ein Jahr später wurde der Taschenrechner (TI-30) eingeführt - und der Rechenschieber ward nie wieder gesehen. Jetzt wurde auf 8 Stellen hinter dem Komma gerechnet, ohne dass eine Überschlagsrechnung zwingend notwendig gewesen wäre.
Im Keller müsste mein Schulrechenschieber noch irgendwo sein - habe ihn aber leider nicht mehr gefunden.
Schade, irgendwie.
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Meine 70er: 15 - Otto
Meine 70er


Wer den heutigen Otto Waalkes verstehen will, der muss seine Jugend in den Siebziger gehabt haben: Ottos Humor war etwas völlig Neues: Frech, hintergründig, bescheuert, mit den Medien (Musik, Fernsehen, Werbung) spielend, mit für die bürgerliche Öffentlichkeit unerhörten sexuellen Anspielungen - das alles von einem schlacksigen Kerl vorgetragen, der genau wußte, was er da tat: Otto Waalkes, der erste deutsche Comedian. Nicht politisch und korrekt wie ein Ulrich Roski, nicht altväterlich wie ein Heinz Erhard (von dem Otto vieles geklaut hatte!). Humor nur des Spasses wegen.
Die ersten beiden Otto-Platten 73/74 waren Platz 1 in der LP-Verkaufshitparade - und das Objekt eines regen Leihhandels unter uns Schülern.
Wir haben sogar unsere konservative, ältere Englischlehrerin dazu gebracht, im Sprachlabor eine Seite der Otto-Platten aufzulegen: wegen der vielen Anglizismen in seinem Humor.
Ich hatte die beiden Platten gerade wieder mit in die Schule zurückgebracht, als mir der rechtmäßige Besitzer zuraunte: "Gib ihr um Gottes Willen nur die 2. Platte, erste Seite, zum Abspielen - das ist die einzige, die halbwegs anständig ist!!"
Leider hatte ich die beiden Platten in den Hüllen unabsichtlich vertauscht. Unsere Lehrerin hatte einen puterroten Kopf ob der Witze unter der Gürtellinie - musste aber trotzdem Lachen.
Heute wäre solcher Spaß frei ab 3 Jahren - und Ottos Humor hat sich, finde ich, leider überlebt. Trozdem (oder deswegen): Die ersten Platten habe ich immer wieder gern gehört!
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Donnerstag, 22. März 2012
Meine Siebziger: 14 - Fischer-Technik
Meine 70er


Dieses moderne Kunstoffbaukastensystem mit seinen mechanischen und elektronischen Bauteilen war für jeden technikbegeisterten Jugendlichen ein geniales Spielzeug.
Erfunden von Herrn Fischer, Ingenieur und Erfinder des Kunststoff-Dübels und Besitzer der Fischer-Werke, war dieses Baukastensystem, gegen das der Märklinbaukasten mit seinen Metallteilen und Schrauben nicht ankam, bei weitem mehr wert als der tatsächliche Preis. Dieser Baukasten war das persönliche Hobby des Mannes, und die Kästen und Zubehörteile wurden nach verschiedenen Gerüchten zufolge weit unter Gestehungskosten verkauft. Gerade die elektronischen Elemente (Lichtschranke, Digitalelemente, Verstärker) waren für diesen Preis so gar nicht zu bekommen. Es gab Elektromagnete, Elektromotoren, Getriebe, Zahnräder, Ketten,
Lampen, optische Elemente mit Miniglühlampen und Linsen und vieles mehr. Meine ersten Bausätze bekam ich so mit 7 oder 8 Jahren. Anfang der Achtziger wars vorbei, Herr Fischer zog sich aus dem Geschäft zurück, und bei der Firma beeilte man sich, den teuren Unfug auf billiges Plastikmaterial zu reduzieren.
Das wars dann. Zu Zeiten des seeligen Firmengründers konnte man hinschreiben (hat mein Vater getan), dass ein bestimmtes abgebildetes Modell mit den Teilen gar nicht zu bauen war. 14 Tage später kam ein Beutelchen mit speziellen Plastikelementen, die extra für uns und per Hand hergestellt und angepasst wurden.
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Donnerstag, 22. März 2012
Meine Siebziger: 13 - Augsburger Puppenkiste
Meine 70er


DAS prägende Kindheits- und Jugenderlebnis der 70er: Die Augsburger Puppenkiste.
"Urmel aus dem Eis", "Jim Knopf und Lucas der Lokomotivführer", "Der Löwe ist los" und so weiter und so weiter. Ein schönes Beispiel, was die Phantasie vermag: Geschichten mit Marionetten, ohne größere Mimik, mit ungelenken Bewegungen, mit liebevoll aufgebauten, aber stilisierten Umgebungen - total altmodisch und völlig gegen den Mainstream, und trotzdem folgte man als Kind gespannt, begeistert und fasziniert der ausgepreiteten Handlung. Und trotz des Niedergangs der Marionettenidee im Fernsehen haben doch einige Dinge ihren Weg in die allgemeine Erinnerung auch generationenübergreifend geschafft: "Ja, jetzt ja, eine Insel...!".
Mein persönlicher Spannungshighlight: "Kleiner König Kallewirsch", eine abenteuerliche Jagd durch den Untergrund nach einem Kristal (glaube ich). Gefühlte 24 Teile, war aber angeblich doch nur ein Vierteiler gewesen...
Der Gipfel der Spannung im Fernsehen!
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Sonntag, 18. März 2012
Meine Siebziger: 12 - "Wir wissen nicht, was dieser..."
Meine 70er


"Kopfschmerzen? Da habe ich was für Sie..." Wir wissen nicht, was dieser freundliche Tankwart empfiehlt - Bei Kopfschmerzen empfehlen wir: TOGAL
Dieser Werbespruch gehörte zu den Klassikern in den 70ern.
Jüngere Zeitgenossen erkennt man daran, dass Sie mit dem grinsend vorgetragen Satz: "Wir wissen nicht, was dieser freundliche Informatiker empfiehlt..." so gar nichts anfangen können.
Jahrelang hat mich dieser Spruch in der Werbung in allen Varianten verfolgt - also als Werbung irgendwie sehr erfolgreich. Auf der anderen Seite: Ich habe keine Ahnung, was dieses Togal eigentlich als Wirkstoff enthält. Hab nie eins genommen...
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Und noch eine Empfehlung: Year's Best SF 16

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen!!!
Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Harper Voyager; Auflage: Original (31. Mai 2011)
Sprache: Englisch
Preis: 6,00 Euro
ISBN-10: 0062035908
Diese Ausgabe und alle vorhergehenden auch als kindle-Edition
Preis: 6,59 Euro (ältere Ausgaben ab 3,20 Euro)


Und noch etwas für den Science Fiction Fan mit Affinität zu Kurzgeschichten und Novels:
Seit jetzt 16 Jahren erscheint die jährliche Sammlung Year's Best Science Fiction als Taschenbuch, prall gefüllt mit dem Besten, was die Editoren für die herausragenden Veröffentlichungen in anderen Zeitschriften und Magazinen halten. Ein fulminanter Querschnitt durch die aktuelle SF-Szene.
Aktuell ist Band 16 für das Jahr 2010 (Die Ausgabe 17 für 2011 erscheint im Mai - hier ist die kindle-Version übrigens wieder günstiger, keine Ahnung, was die aktuelle Preisgestaltung bedeuten soll).
Die Einleitung ist immer eine sehr interessante Rückschau auf die Profi-SF-Szene, in dieser 16. Ausgabe wird das Thema "elektronisches Publishing" für die SF-Szene sehr interessant und tiefschürfend beleuchtet.
Danach ein bunter Reigen von Sf-Stories und Novellen, alle mit einem einordnenden Vorwort und einer kleinen Kommentierung versehen.
Ich bin noch nicht ganz mit dieser Ausgabe durch, aber zu den Highlights gehören für mich "Petopia" von Benjamin Crowell, einem Cyper-Punk-Derivat mit ungewöhnlichem Hintergrund, und das wunderschöne "Castoff World" von Kay Kenyon, eine Endzeitgeschichte mit optimistischer Grundeinstellung und einem sehr interessanten Sujet.
Auch hier: Sehr zu empfehlen!
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Samstag, 17. März 2012
für SF-Leser: Asimov's Science Fiction Magazine als Abo

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen!!!
Amazon kindle edition - Zeitschriften Abo
Eine Ausgabe pro Monat
Sprache: Englisch
Preis: 2,49 Euro/Monat

Seit ein paar Monaten vermarktet Amazon via kindle auch Zeitungen und Zeitschriften als Abo, das aktuell drahtlos auf den Kindle oder das Smartphone übertragen wird.
Alle Abos sind in den ersten 14 Tagen kostenfrei und wieder kündbar, danach werden sie dauerhaft, haben aber meist monatliche Kündigungsfrist (was akzeptabel ist).
Ich habe das mit der FAZ und der Süddeutschen probiert - und beide wieder abbestellt. Die Darstellung erfolgt nicht als Abbild der Printausgabe, sondern in Form einer langen Liste von Artikeln. Nicht alle Bilder sind dabei (und diese sind auf meinem Kindle nur schlecht darstellbar.
Was fehlt, ist die Strukturierung innerhalb der Zeitung, die einem auch einen schnellen Überblick ermöglicht. Da ist mir meine Printausgabe doch lieber (bzw. als Notlösung die faksimilebasierte Darstellung meiner London Times in PressReader für PC und Smartphone).

Doch was mache ich, wenns die geliebte Zeitschrift gar nicht zu kaufen gibt?

Für den SF-Fan, der bereit ist, neben einem moderaten Betrag in der Größenordnung eines Magum-Eis die englische Sprachkenntnisse hervorzukramen, hat Amazon ein traumhaftes Angebot.
Nach Jahrzehnten der Bitterkeit, dass man keine der für HUGO- und Nebula-Award vorgeschlagenen Kurzgeschichten kennt oder jemals kennenlernen wird, kann man das rumreiche Asimov's Science Fiction Magazine als Abo erwerben. Dieses Magazine mit einer wechselvollen Geschichte mag seine Hoch-Zeit auch überschritten haben: Es bietet trotzdem einen phantastischen Einblick in die aktuelle Kurzgeschichten-SF.
Die Ausgabe bietet die Sparten Novellas, Novelettes, Short Stories, Poetry und Information - die meisten Grafiken der Originalausgabe fehlen (schade!), einzelne Artikel können ebenfalls fehlen (nach welcher Systematik konnte ich noch nicht feststellen), doch welch ein Feuerwerk an aktuellen und phantastischen Kurzgeschichten!
Die neue Ausgabe wird jeweils automatisch auf iPhone oder kindle übertragen: Auf meinem PC geht es im kindle-Programm nicht, aber da habe ich vielleicht noch eine veraltete Programmversion.
Nur zu empfehlen!!!
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Für SF-Leser: The Magazine of Fantasy & Science Fiction

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen!!!
Amazon kindle edition
Aktuellste Ausgabe: September/Oktober 2011
Sprache: Englisch
Preis: 5,46 Euro

In meiner Jugend waren die deutschen Best-Of Taschenbuchausgaben des Magazine of Fantasy & Science Fiction ein Highlight der aktuellen Science Fiction Short Stories.
Doch natürlich - es war nur eine Auswahl, und teilweise mit jahrelanger Zeitverzögerung veröffentlicht.
Aber wie sollte man an die Originale kommen?
Das ist jetzt geklärt:
Amazon bietet die letzten 10 Ausgaben (aktuelle Ausgabe: September/October 2011) als kindle Download an: Alle Texte, dazu ein Teil der Bilder.

Darstellbar ist das Magazin auf dem Kindle, dem PC (hier kommt es dem Original am nächsten), oder auch auf dem iPhone/Android.
Ich lese es meist auf dem iPhone: Kein Problem.
Die Ausgaben sind nur in s/w, aber das Schwergewicht ist ja auch der Text: die Short Stories und Noveletes, die Buchbesprechungen. Jon Armstrong, Sarah Langan, Esther M. Friesner - hervorragende zeitgenössische Autoren mit hervorragenden Geschichten.

Natürlich alles in Englisch - anstrengender, aber allemal die Mühe wert!
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Meine Siebziger: 11 - Bonanza, Shiloh-Ranch & Co.
Meine 70er


Die Siebziger schienen die Hoch-Zeit der amerikanischen Western-Serien zu sein (die Serien stammten aber eigentlich aus den Sechzigern in den USA). Bei ARD und ZDF war man der Ansicht, dass dem deutschen Zuschauer solch wildwestliche Spannung zugemutet werden könne, und so wurden nur wenige Folgen und Staffeln aus pädagogischen Gründen nicht gesendet.
Samstag oder Sonntag Abend war die Zeit, als Kind der ultimativen Spannung nervenzerfetzender Handlung beizuwohnen. Bonaza, Rauchende Colts, Die Leute von der Shiloh-Ranch - Reihenfolge und Staffelabfolge waren teilweise chaotisch, die Folgen auch teilweise zusammengeschnitten, um dem Sendeplan zu genügen. Mein Favorit war Bonanza, die Handlung und die Zusammenhänge der anderen beiden Serien waren mir als Kind zu komplex.
Mein Liebling war der chinesische Koch Hop Sing auf der Ponderosa-Ranch, warum mal ein dritter Bruder dabei war (Adam), dann wieder nicht, habe ich auch nicht wirklich hinterfragt. Hier war die Welt noch in Ordnung, gut war gut, böse war böse, und im Zweifelsfall zog man halt den Colt.
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Sonntag, 11. März 2012
Meine Siebziger: 10 - Fangbecher
Meine 70er


Zu den Spielzeugen, die in den Siebzigern irgendwie in jedem Kindrzimmer zu finden waren, gehörten seltsame eistütenartige Teile, bei denen man mit Hilfe eines knackenden Stahlbandes einen Tischtennisball hoch in die Luft schießen konnte. Ziel des Spieles war es, den Ball selber (oder im Spiel zu zweit vom Mitspieler) wieder mit Hilfe der "Eistüte" aufzufangen. Letztlich waren diese Geräte aber ein Fehlkauf. Entweder man hatte ein entsprechendes Ballgefühl, dann hatte man den Dreh binnen Minuten raus - oder man hatte es nicht, dann half auch das üben nicht wirklich weiter.
Die Dinger machten beim abschießen immer das Geräusch eines "Knackfroschs" und trieben die Erwachsenen zum Wahnsinn: "Geht mal damit raus zum Spielen!!" Unter Windeinfluß hingegen war das Ganze völlig unberechenbar und machte auch keinen Spaß. Nach längerem Gebrauch brachen übrigens die Metallstreifen, und das Spielzeug war kaputt.
Diese komischen Fangbecher (einen einheitlichen Namen scheint es da nicht zu geben) gibt es auch heute noch: die neuesten Exemplare haben an dem Ball einen Faden, so dass das arme Kind sich nicht mehr zu bücken braucht, wenn das Auffangen daneben geht. Sehr pädagogisch.
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Samstag, 10. März 2012
Meine Siebziger: 09 - Herbie, der Käfer
Meine 70er


Mein zweiter Kinofilm, den ich (im zarten Alter von 10 Jahren) gesehen habe, war "Ein toller Käfer" von Walt Disney. Meine ein paar Jahre ältere Cousine nahm mich in den Film mit, aus dem Erscheinungsjahr des Filmes (1968) schließe ich, dass es eine Art Wiederholungsprogramm im Kino gewesen sein muss.
Mein Großvater hatte im übrigen aus dem Titel geschlossen, dass es um eine Art Biologiefilm handeln müsste, und er spendierte ein paar Mark zu den Kosten der Kinokarten.
Dieser Film war für mich das absolut Größte an Spannung, Humor und Action. Zumindest in meinem damaligen Alter.
Es dauerte 25 Jahre, bis ich den Film mal wieder im Fernsehen gesehen habe - zusammen mit meinem damals so 8 Jahre alten Sohn. Der fand den Film total öde, altmodisch, mit lächerlichen Trickeffekten versehen und überhaupt seltsam (was soll das denn überhaupt für ein Auto sein?").
Ehrlich gesagt, musste ich mich dieser Meinung anschließen - ein weiterer grund, warum man keine Filme noch mal ansehen sollte, die man als Kind gesehen hatte.
Der "Herbiefilm" war der Ausgangspunkt für eine Reihe von Nachfolgern plus recht billig gemachten deutsche Plagiaten mit einem VW-Käfer nahmens "Dudu" und einem Hauptdarsteller mit dem Namen "Jimmy Bondi" (!). Auch diese Filme habe ich damals alle noch gesehen, die waren technischer angelegt, und sie vermischen sich alle etwas in meiner Erinnerung.
Trotzdem strahlt der Original-Film eine gewisse Disneysche Liebenswürdigkeit aus, der ich mich auch heute nicht völlig entziehen kann.
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Donnerstag, 8. März 2012
Meine Siebziger: 08 - Leckerschmecker und 3 Musketiere
Meine 70er


Anfang/Mitte der Siebziger Jahre begann in meinen Fix und Foxy - Comicheftchen ein harter Werbezweikampf: Da war zuerst mal "Leckerschmecker": Das war eine Art kranzförmig geflochtener, mit Schokolade überzogener Karamelstrang in Länge und Form eines 30 cm - Schullineals. Später kam dann "3 Musketiere" dazu, das Konkurenzprodukt von MARS.

Bei "Leckerschmecker" lautete der Werbeslogan (kam der nicht auch im Fernsehen?) "Leckerschmecker hört nie auf – lecker, lecker, lecker" oder auch "Leckerschmecker schmeckt so lecker, weil Leckerschmecker länger schmeckt".
Bei den "3 Musketieren" gabs in der Werbung in den Fix und Foxys irgendwelche Cartoons mit den 3 Musketieren, die sich mit dem geflochtenen Riegel Kämpfe lieferten (oder so).

Was ich definitiv noch weiß: je nach Außentemperatur war das Karamel wie zäher Klebstoff. Ich habe mir mit den Dingern zweimal Plomben aus meinen Zähnen gezogen - danach habe ich auf dringendes Anraten des Zahnarztes meinen Konsum eingestellt.
Genial natürlich, so ein Produkt zu vermarkten, dessen Inhalt zum größten Teil aus Luft besteht...
(In England gibt es übrigens mit "Curly Wurly" ein noch erhältliches Konkurenzprodukt)
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Dienstag, 6. März 2012
Meine Siebziger: 07 - Slime
Meine 70er

Eine Original-Slime-Tonne aus den USA von 1976.Wenn Siebziger und Kindheit zusammenkommen, dann darf SLIME nicht fehlen.
Dieses Mattel-Produkt kam in den USA 1976 auf den Markt, in Deutschland kann es nicht viel später als 1977 gewesen sein. Für ein paar DM erhielt man im kompeten Spielwarenfachgeschäft eine einem amerikanischen Mülleimer nachempfundene Mini-Plastiktonne mit einem schleimigen , grünen Zeug, dass einem glibbrig kalt die Hände hinunterlief- und tropfte. Der Geruch war seltsam kunststoffähnlich, und es war bestens geeignet, weibliche Klassenkameraden zu erschrecken ("Iiiiiihhh. Geh WEG damit !!!"). Das Zeug war angeblich harmlos und hinterließ ausser etwas Feuchtigkeit auf der Hand keine Rückstände - zumindestens theoretisch. In den Haaren war es keine gute Idee. Und einmal warf ich eine Portion Slime an Joachims Tapete knapp unter die Decke. Binnen Minuten "kroch" das Zeug die Wand hinunter und war hinter dem Regal verschwunden. Wie sich später herausstellte, zog das Zeug in die Tapete ein und hinterließ einen breiten, grünen Streifen von der Decke bis zum Boden. Ich habe mich nie als Verursacher zu erkennen gegeben...
Übrigens gibt es von der Uni Bayreuth eine Anleitung, wie man SLIME selber herstellen kann:
http://daten.didaktikchemie.uni-bayreuth.de/experimente/effekt/effekt_slime.htm
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