Archiv der Kategorie '100 Kurzgeschichten'
Samstag, 8. Dezember 2012
100 Kurzgeschichten ~ Tag 9: Giovannino Guareschi - Der Generalstreik
Samstag, 08.12.2012
Kurzgeschichten sind eine ganz besondere Sorte von Literatur: Kompakte Geschichten, verdichtet auf das Wesentliche. Die Kunst, mit wenigen Worten trotzdem große Dinge zu erzählen. Hier eine Sammlung meiner liebsten 100 Kurzgeschichten, von Science Fiction, über Krimi bis Horror. Alle ungewöhnlich. Alle lesenswert.
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung)
Dieses mal eine Kurzgeschichte von 1956:
Giovanni Guareschi - Der Generalstreik
entnommen aus: Don Camillo und Peppone 1957
Meine Wertung:
Wir kennen Sie alle, die "Don Camillo und Peppone"-Spielfilme, die besten mit dem großen Fernandel als schlagkräftiger Diener Gottes. Hervorgegangen sind die Filme aus den Kurzgeschichten von Giovannino Guareschi, der mit Witz und Humor die Bewohner der italienischen Po-Ebene proträtiert. Diese Geschichten sind weit tiefsinniger, als ihr verfilmtes Pendant vermuten läßt, und gerade die wenige Seiten langen Erzählungen über den ewigen Kampf der kommunistischen Partei und den Vertretern der Kirchen in Italien verraten mehr über die Welt und Philosophie der Menschen Italiens, als manch knochentrockenes Soziologiebuch. Witzig, traurig, aus einer Zeit, als man Politik auch ganz selbstverständlich mit den Fäusten austrug. Wunderschöne Geschichten über persönliche Ehre, politische Überzeugungen und reine Güte und Menschlichkeit, exemplarisch an dieser Kurzgeschichte. Der Folgeband ist im übrigen viel melancholischer, ja trauriger - vielleicht auch einfach resignierter.
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung)
Dieses mal eine Kurzgeschichte von 1956:
Giovanni Guareschi - Der Generalstreik
entnommen aus: Don Camillo und Peppone 1957
Meine Wertung:
Wir kennen Sie alle, die "Don Camillo und Peppone"-Spielfilme, die besten mit dem großen Fernandel als schlagkräftiger Diener Gottes. Hervorgegangen sind die Filme aus den Kurzgeschichten von Giovannino Guareschi, der mit Witz und Humor die Bewohner der italienischen Po-Ebene proträtiert. Diese Geschichten sind weit tiefsinniger, als ihr verfilmtes Pendant vermuten läßt, und gerade die wenige Seiten langen Erzählungen über den ewigen Kampf der kommunistischen Partei und den Vertretern der Kirchen in Italien verraten mehr über die Welt und Philosophie der Menschen Italiens, als manch knochentrockenes Soziologiebuch. Witzig, traurig, aus einer Zeit, als man Politik auch ganz selbstverständlich mit den Fäusten austrug. Wunderschöne Geschichten über persönliche Ehre, politische Überzeugungen und reine Güte und Menschlichkeit, exemplarisch an dieser Kurzgeschichte. Der Folgeband ist im übrigen viel melancholischer, ja trauriger - vielleicht auch einfach resignierter.
dieser Beitrag |
Kategorie 100 Kurzgeschichten |
Donnerstag, 6. Dezember 2012
100 Kurzgeschichten ~ Tag 8: Stephen King - Der Mauervorsprung
Donnerstag, 06.12.2012
Kurzgeschichten sind eine ganz besondere Sorte von Literatur: Kompakte Geschichten, verdichtet auf das Wesentliche. Die Kunst, mit wenigen Worten trotzdem große Dinge zu erzählen. Hier eine Sammlung meiner liebsten 100 Kurzgeschichten, von Science Fiction, über Krimi bis Horror. Alle ungewöhnlich. Alle lesenswert.
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung)
Dieses mal eine Kurzgeschichte von 1976:
Stephen King: Der Mauervorsprung
(englischer Originaltitel: The Ledge)
entnommen aus: Nachtschicht 1977
Im Original erschienen in Penthouse
Meine Wertung:
Es gibt eine Form, wo das erzählerische Talent von Stephen King besonders zum Tragen kommt: Wenn er in der Ich-Form erzählt. In dieser Erzählweise läuft er zur Höchstform auf. Und wenn er dann noch über Dinge schreibt, die einen tiefen dunklen Punkt der existentiellen Angst in uns berühren, dann kommen geniale Geschichten heraus. Stephen Kings Kurzgeschchten werden gemeinhin unterschätzt, und sie verschwinden etwas hinter der massiven Wucht seine epischen Romane.
Eine besondere Kurzgeschichte des inneren, ganz alltäglichen Schreckens, ganz ohne übernatürliches Beiwerk, ist "Der Mauervorsprung".
Die Geschichte eines Mannes, der sich mit der Frau eines Mafiabosses eingelassen hat, und sich vom gehörnten Ehemann vor die Wahl gestellt sieht, entweder mit gefälschten Beweisen als Rauschgiftdealer und Mörder seiner Freundin den Rest seines Lebens im Gefängnis zu verbringen, oder um seine Zukunft mit einer "Wette" zu spielen: Das Hochhaus ohne Sicherung im 43. Stock auf einem 25 cm breiten Sims außen zu umrunden.
Kurz erzählt, erschreckend, mit durchaus überraschendem Schluss. Treibt dem Leser den Schweiß auf die Stirn...
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung)
Dieses mal eine Kurzgeschichte von 1976:
Stephen King: Der Mauervorsprung
(englischer Originaltitel: The Ledge)
entnommen aus: Nachtschicht 1977
Im Original erschienen in Penthouse
Meine Wertung:
Es gibt eine Form, wo das erzählerische Talent von Stephen King besonders zum Tragen kommt: Wenn er in der Ich-Form erzählt. In dieser Erzählweise läuft er zur Höchstform auf. Und wenn er dann noch über Dinge schreibt, die einen tiefen dunklen Punkt der existentiellen Angst in uns berühren, dann kommen geniale Geschichten heraus. Stephen Kings Kurzgeschchten werden gemeinhin unterschätzt, und sie verschwinden etwas hinter der massiven Wucht seine epischen Romane.
Eine besondere Kurzgeschichte des inneren, ganz alltäglichen Schreckens, ganz ohne übernatürliches Beiwerk, ist "Der Mauervorsprung".
Die Geschichte eines Mannes, der sich mit der Frau eines Mafiabosses eingelassen hat, und sich vom gehörnten Ehemann vor die Wahl gestellt sieht, entweder mit gefälschten Beweisen als Rauschgiftdealer und Mörder seiner Freundin den Rest seines Lebens im Gefängnis zu verbringen, oder um seine Zukunft mit einer "Wette" zu spielen: Das Hochhaus ohne Sicherung im 43. Stock auf einem 25 cm breiten Sims außen zu umrunden.
Kurz erzählt, erschreckend, mit durchaus überraschendem Schluss. Treibt dem Leser den Schweiß auf die Stirn...
dieser Beitrag |
Kategorie 100 Kurzgeschichten |
Dienstag, 4. Dezember 2012
100 Kurzgeschichten ~ Tag 7: John Varley - Luftpiraten
Dienstag, 04.12.2012
Kurzgeschichten sind eine ganz besondere Sorte von Literatur: Kompakte Geschichten, verdichtet auf das Wesentliche. Die Kunst, mit wenigen Worten trotzdem große Dinge zu erzählen. Hier eine Sammlung meiner liebsten 100 Kurzgeschichten, von Science Fiction, über Krimi bis Horror. Alle ungewöhnlich. Alle lesenswert.
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung)
Dieses mal eine SF Kurzgeschichte von 1977:
John Varley: Luftpiraten
(englischer Originaltitel: Air Raid)
entnommen aus: Voraussichten 1981
Meine Wertung:
SF-Kurzgeschichten gibt es in vielen Variationen. Hier eine Empfehlung für eine der ernsthaften Geschichten. John Varleys "Luftpiraten" ist eine Erzählung über eine Welt der Zukunft, in der aufgrund von unbehandelbaren Krankheiten, genetischen Defekten und globaler Umweltzerstörung das Leben für die Menschheit zu Ende geht. Die einzige Hoffnung für die Menschheit ist der Versuch, Menschen aus unserer Gegenwart in die Zukunft zu entführen, auf dass sie als (vor den Krankheiten resistente) Siedler auf einem neuen Planeten der Menschheit eine Zukunft geben können. Der beste Ort, diese Entführung zu bewerkstelligen, ist die Entführung von Personen, die sowieso sterben werden: Die Passagiere und Besatzungen von Flugzeugen, die in Abstürzen zu Tode kamen. Kurz vor dem Absturz durch biologische Puppen ersetzt, werden Sie durch ein Zeitloch direkt aus der Maschine entführt. Nur so kann eine Zeitparadoxon verhindert werden, dass die Entführung komplett wieder rückgängig machen würde.
Die Geschichte ist eine Ich-Erzählung eines Mitglieds eines Greiftrupps. Personen, die trotz Krankheiten, zerfallender Gliedmaßen und zerstörter Haut noch in der Lage sind, mit entsprechenden Maskentechnik wenigstens für eine Zeitlang als menschliche Doubles der Gegenwart durchzugehen. Dabei wird der körperliche Zustand, das kurze Leben und die erschreckende Zukunftsaussichten dieser Menschen anfangs immer nur leicht angedeutet. Auch der Grund für die Rettungsaktion erschließt sich dem Leser erst am Schluss.
In ihrer Intensität und lapidaren Beschreibung ein Glanzstück der SF.
Und besonders mit ihrem Schluss-Absatz:
" (...) Hört mal zu, Leute. Fünf Prozent von Euch werden in den nächsten Tagen Nervenzusammenbrüchen erleiden und nie fortgehen. Etwa derselbe Anteil wird Selbstmord begehen, hier und unterwegs. Wenn ihr dort seid, werden sechzig bis siebzig vProzent in den den ersten 3 Jahren sterben. Ich werdet sterben im Kindbett, werdet von Tieren gefresen, begrabt zwei Drittel euer Säuglinge, verhungert langsam, wenn der Regen nicht kommt. Wenn ihr am Leben bleibt, könnt ihr euch von Sonnenauf bis -untergang hinter einem Pflug den Rücken krumm biegen. Neu-Erde ist der Himmel, Leute!
Mein Gott, wie ich mir wünsche, mit Ihnen gehen zu können."
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung)
Dieses mal eine SF Kurzgeschichte von 1977:
John Varley: Luftpiraten
(englischer Originaltitel: Air Raid)
entnommen aus: Voraussichten 1981
Meine Wertung:
SF-Kurzgeschichten gibt es in vielen Variationen. Hier eine Empfehlung für eine der ernsthaften Geschichten. John Varleys "Luftpiraten" ist eine Erzählung über eine Welt der Zukunft, in der aufgrund von unbehandelbaren Krankheiten, genetischen Defekten und globaler Umweltzerstörung das Leben für die Menschheit zu Ende geht. Die einzige Hoffnung für die Menschheit ist der Versuch, Menschen aus unserer Gegenwart in die Zukunft zu entführen, auf dass sie als (vor den Krankheiten resistente) Siedler auf einem neuen Planeten der Menschheit eine Zukunft geben können. Der beste Ort, diese Entführung zu bewerkstelligen, ist die Entführung von Personen, die sowieso sterben werden: Die Passagiere und Besatzungen von Flugzeugen, die in Abstürzen zu Tode kamen. Kurz vor dem Absturz durch biologische Puppen ersetzt, werden Sie durch ein Zeitloch direkt aus der Maschine entführt. Nur so kann eine Zeitparadoxon verhindert werden, dass die Entführung komplett wieder rückgängig machen würde.
Die Geschichte ist eine Ich-Erzählung eines Mitglieds eines Greiftrupps. Personen, die trotz Krankheiten, zerfallender Gliedmaßen und zerstörter Haut noch in der Lage sind, mit entsprechenden Maskentechnik wenigstens für eine Zeitlang als menschliche Doubles der Gegenwart durchzugehen. Dabei wird der körperliche Zustand, das kurze Leben und die erschreckende Zukunftsaussichten dieser Menschen anfangs immer nur leicht angedeutet. Auch der Grund für die Rettungsaktion erschließt sich dem Leser erst am Schluss.
In ihrer Intensität und lapidaren Beschreibung ein Glanzstück der SF.
Und besonders mit ihrem Schluss-Absatz:
" (...) Hört mal zu, Leute. Fünf Prozent von Euch werden in den nächsten Tagen Nervenzusammenbrüchen erleiden und nie fortgehen. Etwa derselbe Anteil wird Selbstmord begehen, hier und unterwegs. Wenn ihr dort seid, werden sechzig bis siebzig vProzent in den den ersten 3 Jahren sterben. Ich werdet sterben im Kindbett, werdet von Tieren gefresen, begrabt zwei Drittel euer Säuglinge, verhungert langsam, wenn der Regen nicht kommt. Wenn ihr am Leben bleibt, könnt ihr euch von Sonnenauf bis -untergang hinter einem Pflug den Rücken krumm biegen. Neu-Erde ist der Himmel, Leute!
Mein Gott, wie ich mir wünsche, mit Ihnen gehen zu können."
dieser Beitrag |
Kategorie 100 Kurzgeschichten |
Sonntag, 2. Dezember 2012
100 Kurzgeschichten ~ Tag 6: Isaac Asimov - Die eiserne Kostbarkeit
Sonntag, 02.12.2012
Kurzgeschichten sind eine ganz besondere Sorte von Literatur: Kompakte Geschichten, verdichtet auf das Wesentliche. Die Kunst, mit wenigen Worten trotzdem große Dinge zu erzählen. Hier eine Sammlung meiner liebsten 100 Kurzgeschichten, von Science Fiction, über Krimi bis Horror. Alle ungewöhnlich. Alle lesenswert.
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung)
Dieses mal eine Detektiv Kurzgeschichte von 1976:
Isaac Asimov: Die eiserne Kostbarkeit
(englischer Originaltitel: The Iron Gem)
entnommen aus: Neues von den 'Schwarzen Witwern' 1978
Meine Wertung:
Wäre Isaac Asimov im Bereich der SF nicht der Erfinder der "Robotergesetze", viele seiner SF-Kurzgeschichten und -Romane wären als das wahrgenommen worden, was sie teilweise auch sind: Mittelmäßige Geschichten eines unübertroffenen Schnellschreibers, nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Und wäre da nicht das phantastische "The Bicentennial Man" (Der Zweihundertjährige) gewesen, hätte man wirklich manchmal an seinen schriftstellerischen Fähigkeiten zweifeln können. Nicht als populärwissenschaftlicher Sachbuchautor - hier halte ich ihn für unübertroffen. Diesen Mann hätte man gerne als Lehrer gehabt.
Doch eine besondere Sache sind Asimovs Ausflüge in die das Krimigenre. Ob SF-Krimis, oder auch echte Deketevgeschichten - würde da nicht "Asimov" oben auf dem Manuskript stehen, manches wäre mit Sicherheit nicht veröffentlicht worden. Asimov hat so einen Dreh, sich eine wie immer geartete Mystery-Idee auszudenken, und dann recht umständlich die benötigten Menschen und Dialoge drumherum zu konstruieren. Und das manchmal arg hölzern und gekünstelt.
Ein schönes Beispiel sind die Detektivgeschichten um die "Schwaren Witwer", einem sich regelmäßig treffenden Club, dessen Mitglieder jeweils einen Gast einladen, der über ein interessantes Thema spricht, und manchmal auch ein Problem zum besten gibt. Dieses wird dann durch Henry, den Kellner, und ebenfalls Mitglied des Clubs durch Fragen und reine Deduktion gelöst.
Manche dieser Geschichten sind sehr unwahrscheinlich. Doch eine ist dabei, die ich sehr beeindruckend fand.
Die Geschichte eines vor vielen Jahrzenten aus Asien nach Amerika geschickten Meteoriten , der sich im Familienbesitz befindet und plötzliche seltsames Interesse erweckt und dann bei einem Einbruch gestohlen wird.
Diese Geschichte ist sehr clever aufgebaut, und eine wirklich gut gemachte Who-Done-It (besser Why-Done-It) Story, bei der auch für den Leser das Offensichtliche direkt vor der Nase liegt.
Denn das plötzliche Interesse an dem Meteoriten hat gar nichts mit irgendwelchen Geheimnissen dieses Steines zu tun - es ist die sechseckige Briefmarke mit der Königin Victoria auf dem historischen Aufbewahrungsumschlag, einer der ersten Briefmarken und eine riesige Kostbarkeit, die es den Tätern angetan hat.
So eine Geschichte versöhnt einen wieder, und macht damit das ganze Buch insgesamt sehr lesenswert!
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung)
Dieses mal eine Detektiv Kurzgeschichte von 1976:
Isaac Asimov: Die eiserne Kostbarkeit
(englischer Originaltitel: The Iron Gem)
entnommen aus: Neues von den 'Schwarzen Witwern' 1978
Meine Wertung:
Wäre Isaac Asimov im Bereich der SF nicht der Erfinder der "Robotergesetze", viele seiner SF-Kurzgeschichten und -Romane wären als das wahrgenommen worden, was sie teilweise auch sind: Mittelmäßige Geschichten eines unübertroffenen Schnellschreibers, nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Und wäre da nicht das phantastische "The Bicentennial Man" (Der Zweihundertjährige) gewesen, hätte man wirklich manchmal an seinen schriftstellerischen Fähigkeiten zweifeln können. Nicht als populärwissenschaftlicher Sachbuchautor - hier halte ich ihn für unübertroffen. Diesen Mann hätte man gerne als Lehrer gehabt.
Doch eine besondere Sache sind Asimovs Ausflüge in die das Krimigenre. Ob SF-Krimis, oder auch echte Deketevgeschichten - würde da nicht "Asimov" oben auf dem Manuskript stehen, manches wäre mit Sicherheit nicht veröffentlicht worden. Asimov hat so einen Dreh, sich eine wie immer geartete Mystery-Idee auszudenken, und dann recht umständlich die benötigten Menschen und Dialoge drumherum zu konstruieren. Und das manchmal arg hölzern und gekünstelt.
Ein schönes Beispiel sind die Detektivgeschichten um die "Schwaren Witwer", einem sich regelmäßig treffenden Club, dessen Mitglieder jeweils einen Gast einladen, der über ein interessantes Thema spricht, und manchmal auch ein Problem zum besten gibt. Dieses wird dann durch Henry, den Kellner, und ebenfalls Mitglied des Clubs durch Fragen und reine Deduktion gelöst.
Manche dieser Geschichten sind sehr unwahrscheinlich. Doch eine ist dabei, die ich sehr beeindruckend fand.
Die Geschichte eines vor vielen Jahrzenten aus Asien nach Amerika geschickten Meteoriten , der sich im Familienbesitz befindet und plötzliche seltsames Interesse erweckt und dann bei einem Einbruch gestohlen wird.
Diese Geschichte ist sehr clever aufgebaut, und eine wirklich gut gemachte Who-Done-It (besser Why-Done-It) Story, bei der auch für den Leser das Offensichtliche direkt vor der Nase liegt.
Denn das plötzliche Interesse an dem Meteoriten hat gar nichts mit irgendwelchen Geheimnissen dieses Steines zu tun - es ist die sechseckige Briefmarke mit der Königin Victoria auf dem historischen Aufbewahrungsumschlag, einer der ersten Briefmarken und eine riesige Kostbarkeit, die es den Tätern angetan hat.
So eine Geschichte versöhnt einen wieder, und macht damit das ganze Buch insgesamt sehr lesenswert!
dieser Beitrag |
Kategorie 100 Kurzgeschichten |
Freitag, 30. November 2012
100 Kurzgeschichten ~ Tag 5: James Tiptree jr. - Geburt eines Handlungsreisenden
Freitag, 30.11.2012
Kurzgeschichten sind eine ganz besondere Sorte von Literatur: Kompakte Geschichten, verdichtet auf das Wesentliche. Die Kunst, mit wenigen Worten trotzdem große Dinge zu erzählen. Hier eine Sammlung meiner liebsten 100 Kurzgeschichten, von Science Fiction, über Krimi bis Horror. Alle ungewöhnlich. Alle lesenswert.
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung)
Dieses mal eine Science Fiction Kurzgeschichte von 1968:
James Tiptree jr.: Geburt eines Handlungsreisenden
(englischer Originaltitel: Birth of a Salesman)
entnommen aus: Beam uns nachhaus 1976
Meine Wertung:
Für viele Filmfans ist der Spielfilm "Eins, Zwei, Drei" aus dem Jahre 1962 die beste und witzigste Screwball-Komödie, die jemals gedreht wurde. James Cagney spielt einen nach West Berlin verbannten Coca-Cola-Vize-Präsidenten, der so gerne die Coca-Leitung von ganz Europa übernehmen würde. Er wittert seine große Chance, als er für einige Tage auf die lebenslustige Tochter des Obersten Chefs aufpassen soll. Doch gerade, als der Boss und seine Frau in Berlin auftauchen wollen, stellt sich heraus, dass die Tochter schwanger ist, und sich mit einem jungen glühenden Ostberliner Kommunisten verheiratet hat...
Diese Komödie, um es mit einem abgewandelten Bonmot von Cecille de Mille zu sagen, startet mit dem wahnwitzigen Tempo eine Rakete, um sich dann ganz langsam zum Höhepunkt zu steigern.
Sicher gibt es noch andere Kandidaten für diesen Titel: "Is was Doc?" mit Barbara Streisand (...)
Der ganze Artikel hier
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung)
Dieses mal eine Science Fiction Kurzgeschichte von 1968:
James Tiptree jr.: Geburt eines Handlungsreisenden
(englischer Originaltitel: Birth of a Salesman)
entnommen aus: Beam uns nachhaus 1976
Meine Wertung:
Für viele Filmfans ist der Spielfilm "Eins, Zwei, Drei" aus dem Jahre 1962 die beste und witzigste Screwball-Komödie, die jemals gedreht wurde. James Cagney spielt einen nach West Berlin verbannten Coca-Cola-Vize-Präsidenten, der so gerne die Coca-Leitung von ganz Europa übernehmen würde. Er wittert seine große Chance, als er für einige Tage auf die lebenslustige Tochter des Obersten Chefs aufpassen soll. Doch gerade, als der Boss und seine Frau in Berlin auftauchen wollen, stellt sich heraus, dass die Tochter schwanger ist, und sich mit einem jungen glühenden Ostberliner Kommunisten verheiratet hat...
Diese Komödie, um es mit einem abgewandelten Bonmot von Cecille de Mille zu sagen, startet mit dem wahnwitzigen Tempo eine Rakete, um sich dann ganz langsam zum Höhepunkt zu steigern.
Sicher gibt es noch andere Kandidaten für diesen Titel: "Is was Doc?" mit Barbara Streisand (...)
Der ganze Artikel hier
dieser Beitrag |
Kategorie 100 Kurzgeschichten |
Dienstag, 27. November 2012
100 Kurzgeschichten ~ Tag 4: George R.R. Martin - Die Nacht der Vampire
Dienstag, 27.11.2012
Kurzgeschichten sind eine ganz besondere Sorte von Literatur: Kompakte Geschichten, verdichtet auf das Wesentliche. Die Kunst, mit wenigen Worten trotzdem große Dinge zu erzählen. Hier eine Sammlung meiner liebsten 100 Kurzgeschichten, von Science Fiction, über Krimi bis Horror. Alle ungewöhnlich. Alle lesenswert.
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung)
Dieses mal eine Science Fiction Kurzgeschichte von 1975:
George R.R. Martin: Die Nacht der Vampire
(englischer Originaltitel: The Night of the Vampire)
entnommen aus: Countdown 1979
Meine Wertung:
"Nacht der Vampire" ist eine clever gestrickte SF-Novelle im Stile der New-Wave-Geschichten der der Vietnamkriegszeit.
Die Handlung spielt in einem zerissenen Amerika, in dem ein gewählter konservativer US-Präsident charismatisch ein zerissenes Land regiert, in dem linke Freiheitsbewegungen und eine linke Freiheitspartei im Konflikt mit einem ultrakonservativen rechten Amerika mit Vorstadt-Bürgerwehren und Vorgehen gegen linkes Gedankengut.
Ein Luftwaffenstützpunkt wird von Personen in den Uniformen der Freiheitskämpfer überfallen, und Flugzeuge des strategischen Bomberkommandos mit Nuklearwaffen werden entführt.
Ein Ultimatum wird gestellt, bei Nichterfüllung der radikalen Forderungen eine Wasserstoffbombe auf Washington abzuwerfen.
Flugzeuge werden hinterhergeschickt, während der Präsident den Notstand erklärt, die Oppositionsführer wegen Hochverrat verhaften lässt, es zu Unruhen und Straßenschlachten kommt.
Am Schluss wird das Flugzeug abgeschossen, doch der politische Flächenbrand hat das Land erfasst...
Geschichten dieser Art gab es in den Sechzigern und Siebzigern viele. Geschichten mit einfachen Wahrheiten. Gute Demokraten gegen böse Konservative.
Was diese Kurzgeschichte aber so besonders macht, ist die Uneindeutigkeit, die quälende Unklarheit. Ist der Angriff der Befreiungsarmee und die Entführung der Flugzeuge nur ein Schachzug, um den Notstand auszurufen? Existiert eine Verschwörung der rechten Totalitaristen? Oder ist es tatsächlich der Versuch, eine linke Recolution zu erzwingen? Was ist wahr? Wie ist das alles zu deuten? Alles ist möglich, aber für den Mann von der Strasse nicht zu deuten. Verfolgt der Luftwaffenpilot, der sich in einem Akt der Aufoperung auf den gestohlenen Nuklearbomber stürzt, tatsächlich potentielle Massenmörder - oder ist sitzt er nur einem gewaltigen Schwindel auf, um das demokratische System der USA zu stürzen?
Eine lesenswerte und spannende Kurzgeschichte über die Schwierigkeit, Recht und Unrecht zu erkennen.
(und ich muss es wieder mal loswerden: Wer übersetzt eigentlich die Titel?? Es muss heißen: Die Nacht des Vampirs. Singular! Denn so heißt das Flugzeug, dass den Bomber verfolgt)
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung)
Dieses mal eine Science Fiction Kurzgeschichte von 1975:
George R.R. Martin: Die Nacht der Vampire
(englischer Originaltitel: The Night of the Vampire)
entnommen aus: Countdown 1979
Meine Wertung:
"Nacht der Vampire" ist eine clever gestrickte SF-Novelle im Stile der New-Wave-Geschichten der der Vietnamkriegszeit.
Die Handlung spielt in einem zerissenen Amerika, in dem ein gewählter konservativer US-Präsident charismatisch ein zerissenes Land regiert, in dem linke Freiheitsbewegungen und eine linke Freiheitspartei im Konflikt mit einem ultrakonservativen rechten Amerika mit Vorstadt-Bürgerwehren und Vorgehen gegen linkes Gedankengut.
Ein Luftwaffenstützpunkt wird von Personen in den Uniformen der Freiheitskämpfer überfallen, und Flugzeuge des strategischen Bomberkommandos mit Nuklearwaffen werden entführt.
Ein Ultimatum wird gestellt, bei Nichterfüllung der radikalen Forderungen eine Wasserstoffbombe auf Washington abzuwerfen.
Flugzeuge werden hinterhergeschickt, während der Präsident den Notstand erklärt, die Oppositionsführer wegen Hochverrat verhaften lässt, es zu Unruhen und Straßenschlachten kommt.
Am Schluss wird das Flugzeug abgeschossen, doch der politische Flächenbrand hat das Land erfasst...
Geschichten dieser Art gab es in den Sechzigern und Siebzigern viele. Geschichten mit einfachen Wahrheiten. Gute Demokraten gegen böse Konservative.
Was diese Kurzgeschichte aber so besonders macht, ist die Uneindeutigkeit, die quälende Unklarheit. Ist der Angriff der Befreiungsarmee und die Entführung der Flugzeuge nur ein Schachzug, um den Notstand auszurufen? Existiert eine Verschwörung der rechten Totalitaristen? Oder ist es tatsächlich der Versuch, eine linke Recolution zu erzwingen? Was ist wahr? Wie ist das alles zu deuten? Alles ist möglich, aber für den Mann von der Strasse nicht zu deuten. Verfolgt der Luftwaffenpilot, der sich in einem Akt der Aufoperung auf den gestohlenen Nuklearbomber stürzt, tatsächlich potentielle Massenmörder - oder ist sitzt er nur einem gewaltigen Schwindel auf, um das demokratische System der USA zu stürzen?
Eine lesenswerte und spannende Kurzgeschichte über die Schwierigkeit, Recht und Unrecht zu erkennen.
(und ich muss es wieder mal loswerden: Wer übersetzt eigentlich die Titel?? Es muss heißen: Die Nacht des Vampirs. Singular! Denn so heißt das Flugzeug, dass den Bomber verfolgt)
dieser Beitrag |
Kategorie 100 Kurzgeschichten |
Montag, 26. November 2012
100 Kurzgeschichten ~ Tag 3: Edward D. Hoch - 13
Montag, 26.11.2012
i>Kurzgeschichten sind eine ganz besondere Sorte von Literatur: Kompakte Geschichten, verdichtet auf das Wesentliche. Die Kunst, mit wenigen Worten trotzdem große Dinge zu erzählen. Hier eine Sammlung meiner liebsten 100 Kurzgeschichten, von Science Fiction, über Krimi bis Horror. Alle ungewöhnlich. Alle lesenswert.
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung )
Dieses mal eine Krimi Kurzgeschichte von 1971:
R.L. Stevens (Edward D. Hoch): 13
(englischer Originaltitel: Thirteen)
entnommen aus: 100 kleine Böse Krimis 1985
Original aus Ellery Queen's Mystery Magazine
Meine Wertung:
Seit ein paar Jahren ist der Krimi (in Buch oder als Film) auch in Deutschland salonfähig geworden. Erwacht aus der Erik-Ode-Gedächtnisstarre, hat das deutsche Lesepublikum erst die depressiven skandinavischen Wallander-Derivate in Hymnen gefeiert, dann nebenbei die britischen Krimiautoren entdeckt, um dann auch noch in Form der Eiffel- oder sonstigen regionaler Krimis die Deutschen Lande wieder zu entdecken.
Krimi-Kurz-Geschichten jedoch? Ziemliche Ebbe.
Anders in den USA. Denn nicht nur die Science-Fiction-(Pulp-)Magazine fluteten (und fluten) den amerikanischen Markt, nein, das gleiche gab und gibt es auch für das Krimigenre.
"Mystery-Stories" werden Sie genannt, und hier tut sich ein großer Kurzgeschichtenmarkt auf, der leider nur sporadisch in Form von Buchsammlungen nach Deutschland schwappt. (...)
Der ganze Artikel hier
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung )
Dieses mal eine Krimi Kurzgeschichte von 1971:
R.L. Stevens (Edward D. Hoch): 13
(englischer Originaltitel: Thirteen)
entnommen aus: 100 kleine Böse Krimis 1985
Original aus Ellery Queen's Mystery Magazine
Meine Wertung:
Seit ein paar Jahren ist der Krimi (in Buch oder als Film) auch in Deutschland salonfähig geworden. Erwacht aus der Erik-Ode-Gedächtnisstarre, hat das deutsche Lesepublikum erst die depressiven skandinavischen Wallander-Derivate in Hymnen gefeiert, dann nebenbei die britischen Krimiautoren entdeckt, um dann auch noch in Form der Eiffel- oder sonstigen regionaler Krimis die Deutschen Lande wieder zu entdecken.
Krimi-Kurz-Geschichten jedoch? Ziemliche Ebbe.
Anders in den USA. Denn nicht nur die Science-Fiction-(Pulp-)Magazine fluteten (und fluten) den amerikanischen Markt, nein, das gleiche gab und gibt es auch für das Krimigenre.
"Mystery-Stories" werden Sie genannt, und hier tut sich ein großer Kurzgeschichtenmarkt auf, der leider nur sporadisch in Form von Buchsammlungen nach Deutschland schwappt. (...)
Der ganze Artikel hier
dieser Beitrag |
Kategorie 100 Kurzgeschichten |
Montag, 26. November 2012
100 Kurzgeschichten ~ Tag 2: Harlan Ellison - Jeffty ist fünf
Montag, 26.11.2012
Kurzgeschichten sind eine ganz besondere Sorte von Literatur: Kompakte Geschichten, verdichtet auf das Wesentliche. Die Kunst, mit wenigen Worten trotzdem große Dinge zu erzählen. Hier eine Sammlung meiner liebsten 100 Kurzgeschichten, von Science Fiction, über Krimi bis Horror. Alle ungewöhnlich. Alle lesenswert.
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung )
Dieses mal eine Science Fiction Kurzgeschichte von 1977:
Harlan Ellison: Jeffty ist fünf
(englischer Originaltitel: Jeftfy is Five)
entnommen aus: Die besten Stories aus THE MAGAZINE OF FANTASY AND SCIENCE FICTION
Meine Wertung:
Für meine erste SF-Kurzgeschichte im Rahmen der 100 Titel wähle ich eine preisgekrönte Short-Story (1977 NEBULA-Award, 1978 HUGO-Award, 1999 LOCUS-Award "Best Short Story all Times) aus dem Jahr 1977.
"Jeffty ist fünf" ist eine Ich-Erzählung über den Nachbarjungen Jeff Kinzer, der sein Spielkamerad und bester Freund im Alter von 5 Jahren war. Und die erstaunliche und traurige Geschichte über die Tatsache, dass Jeffty in all den Jahren seines Lebens 5 Jahre alt blieb. Körperlich, mental, von seinen Interessen her.
Der Ich-Erzähler berichtet über das langsame Herausgleiten aus der Synchronität der Gleichaltrigkeit, während er selber älter und erwachsen wird, und der kleine Jeffty immer noch ein aufgeweckter 5-Jähriger ist, mit dem Interesse an Comics, Kinofilmen basierend auf Pulpgeschichten, und Radiohörspielen.
Und seiner Entdeckung, dass nicht nur Jeffty einfach "stehen geblieben" ist, sondern auch die Zeit um ihn herum. (...)
Der ganze Artikel hier
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung )
Dieses mal eine Science Fiction Kurzgeschichte von 1977:
Harlan Ellison: Jeffty ist fünf
(englischer Originaltitel: Jeftfy is Five)
entnommen aus: Die besten Stories aus THE MAGAZINE OF FANTASY AND SCIENCE FICTION
Meine Wertung:
Für meine erste SF-Kurzgeschichte im Rahmen der 100 Titel wähle ich eine preisgekrönte Short-Story (1977 NEBULA-Award, 1978 HUGO-Award, 1999 LOCUS-Award "Best Short Story all Times) aus dem Jahr 1977.
"Jeffty ist fünf" ist eine Ich-Erzählung über den Nachbarjungen Jeff Kinzer, der sein Spielkamerad und bester Freund im Alter von 5 Jahren war. Und die erstaunliche und traurige Geschichte über die Tatsache, dass Jeffty in all den Jahren seines Lebens 5 Jahre alt blieb. Körperlich, mental, von seinen Interessen her.
Der Ich-Erzähler berichtet über das langsame Herausgleiten aus der Synchronität der Gleichaltrigkeit, während er selber älter und erwachsen wird, und der kleine Jeffty immer noch ein aufgeweckter 5-Jähriger ist, mit dem Interesse an Comics, Kinofilmen basierend auf Pulpgeschichten, und Radiohörspielen.
Und seiner Entdeckung, dass nicht nur Jeffty einfach "stehen geblieben" ist, sondern auch die Zeit um ihn herum. (...)
Der ganze Artikel hier
dieser Beitrag |
Kategorie 100 Kurzgeschichten |
Freitag, 23. November 2012
100 Kurzgeschichten ~ Tag 1: Stephen King - Pin-up
Freitag, 23.11.2012
Kurzgeschichten sind eine ganz besondere Sorte von Literatur: Kompakte Geschichten, verdichtet auf das Wesentliche. Die Kunst, mit wenigen Worten trotzdem große Dinge zu erzählen. Hier eine Sammlung meiner liebsten 100 Kurzgeschichten, von Science Fiction, über Krimi bis Horror. Alle ungewöhnlich. Alle lesenswert.
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung )
Dieses mal eine Kurzgeschichte von 1982:
Stephen King: Pin-up
(englischer Originaltitel: Rita Hayworth and Shawshank Redemption)
entnommen aus: Frühling Sommer Herbst und Tod
Meine Wertung:
Für viele gilt Stephen King als der Meister des Horrors. Das ist sicherlich richtig (und auch zu diesem Thema wird er in meinen 100 Empfehlungen auftauchen). Aber für mich ist Stephen King fast noch besser, wenn er nur erzählt: Keine Fantasy, keine Horrorgeschichte, kein übernatürliches Thema (Und bitte keine SF - denn die ist bei ihm, sorry Stephen, einfach schauerlich). Nein, eine einfache Erzählung. Und das ist wörtlich zu verstehen. Wenn ich Stephen Kings Geschichten lese, dann höre ich die Stimme eines Mannes, der eine verflucht gute geschichte zu erzählen hat. Mit Anmerkungen, mit Wertungen und Kommentaren. Einem Geschichtenerzähler, dem man stundenlang zuhören könnte, wenn diese Kunst seit der Erfindung von Radio und Fernsehen fast ausgestorben ist.
Hier haben wir auf 100 Seiten die Ich-Erzählung eines Mannes, der lebenslänglich im Gefängnis einsitzt. Und über einen anderen gefangenen erzählt: Andy Dufresne, der Banker, der reingelegt wurde und 27 Jahre wegen Mord unschuldig im Gefängnis sitzt. Und niemals aufgibt, um der Hölle des Gefängnisses doch noch zu entkommen.
Ein tolle Erzählung, atmosphärisch dicht. Und trotz mancher konstruiertheit hat man immer das Gefühl: ja, völlig unwahrscheinlich, aber genau so funktioniert das Leben.
Unbedingt lesen!
Ob es der Geschichte nutzt oder schadet, dass sie auch 1994 verfilmt wurde, vermag ich nicht zu beurteilen. Der Film selber ist hervorragend und war 1995 für 7 Oskars nominiert (gewann aber keinen).
Die Kurzgeschichte wurde in vielen Filmen und Fernsehserien zitiert. Allein bei den Simpsons gab es 3 Gelegenheiten, wo der Inhalt zitiert oder adaptiert wurde.
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung )
Dieses mal eine Kurzgeschichte von 1982:
Stephen King: Pin-up
(englischer Originaltitel: Rita Hayworth and Shawshank Redemption)
entnommen aus: Frühling Sommer Herbst und Tod
Meine Wertung:
Für viele gilt Stephen King als der Meister des Horrors. Das ist sicherlich richtig (und auch zu diesem Thema wird er in meinen 100 Empfehlungen auftauchen). Aber für mich ist Stephen King fast noch besser, wenn er nur erzählt: Keine Fantasy, keine Horrorgeschichte, kein übernatürliches Thema (Und bitte keine SF - denn die ist bei ihm, sorry Stephen, einfach schauerlich). Nein, eine einfache Erzählung. Und das ist wörtlich zu verstehen. Wenn ich Stephen Kings Geschichten lese, dann höre ich die Stimme eines Mannes, der eine verflucht gute geschichte zu erzählen hat. Mit Anmerkungen, mit Wertungen und Kommentaren. Einem Geschichtenerzähler, dem man stundenlang zuhören könnte, wenn diese Kunst seit der Erfindung von Radio und Fernsehen fast ausgestorben ist.
Hier haben wir auf 100 Seiten die Ich-Erzählung eines Mannes, der lebenslänglich im Gefängnis einsitzt. Und über einen anderen gefangenen erzählt: Andy Dufresne, der Banker, der reingelegt wurde und 27 Jahre wegen Mord unschuldig im Gefängnis sitzt. Und niemals aufgibt, um der Hölle des Gefängnisses doch noch zu entkommen.
Ein tolle Erzählung, atmosphärisch dicht. Und trotz mancher konstruiertheit hat man immer das Gefühl: ja, völlig unwahrscheinlich, aber genau so funktioniert das Leben.
Unbedingt lesen!
Ob es der Geschichte nutzt oder schadet, dass sie auch 1994 verfilmt wurde, vermag ich nicht zu beurteilen. Der Film selber ist hervorragend und war 1995 für 7 Oskars nominiert (gewann aber keinen).
Die Kurzgeschichte wurde in vielen Filmen und Fernsehserien zitiert. Allein bei den Simpsons gab es 3 Gelegenheiten, wo der Inhalt zitiert oder adaptiert wurde.
dieser Beitrag |
Kategorie 100 Kurzgeschichten |
Donnerstag, 22. November 2012
100 Kurzgeschichten ~ Tag 0: Eine kleine Einleitung
Donnerstag, 22.11.2012
Dass ich Kurzgeschichten liebe, hat sich ja bei den Meisten schon herumgesprochen. Ich habe Hunderte (wahrscheinlich Tausende) davon: Als Krimis, als Science Fiction Stories, als Horrorgeschichten, als einfache Erzählungen.
Wieviel es genau sind, vermag ich gar nicht so genau zu sagen.
Was daran liegt, dass sie in bei uns in Buchdeckeln eingesperrt sind.
Kurzgeschichten, in ihrer strengen Form im englischen als Short Story bezeichnet, sind ein amerikanisches Produkt, und nicht wirklich in Deutschland beheimatet. Wenn bei uns Kurzgeschichten veröffentlicht werden, dann sind sie eigentlich immer in Büchern zusammengefasst - und meistens Übersetzungen aus dem angelsächsischen.
Natürlich gibt es auch im Deutschen diese Erzählform - sie ist aber nie bei der breiten Masse angekommen, und es gibt auch gar keinen Markt dafür.
Denn, und das muss man auch mal ganz deutlich sagen, im angelsächsischen ist die Short-Story oder Novelette der Tatsache geschuldet, dass dort in vielen Bereichen Literatur in Heften und Zeitschriften veröffentlicht wird. Und da auch in Amerika Kurzgeschichten nach der Anzahl der Worte bezahlt werden, ist das zwar für manch einen Autor eine Möglichkeit, überhaupt mal etwas zu veröffentlichen - aber leben kann man davon nicht wirklich. Diese Form der "Zeitschriftenliteratur" ist etwas uramerikanisches und stammt noch aus den Pioniertagen, wo eine Zeitung oder Zeitschrift (...)
Der ganze Artikel hier
Wieviel es genau sind, vermag ich gar nicht so genau zu sagen.
Was daran liegt, dass sie in bei uns in Buchdeckeln eingesperrt sind.
Kurzgeschichten, in ihrer strengen Form im englischen als Short Story bezeichnet, sind ein amerikanisches Produkt, und nicht wirklich in Deutschland beheimatet. Wenn bei uns Kurzgeschichten veröffentlicht werden, dann sind sie eigentlich immer in Büchern zusammengefasst - und meistens Übersetzungen aus dem angelsächsischen.
Natürlich gibt es auch im Deutschen diese Erzählform - sie ist aber nie bei der breiten Masse angekommen, und es gibt auch gar keinen Markt dafür.
Denn, und das muss man auch mal ganz deutlich sagen, im angelsächsischen ist die Short-Story oder Novelette der Tatsache geschuldet, dass dort in vielen Bereichen Literatur in Heften und Zeitschriften veröffentlicht wird. Und da auch in Amerika Kurzgeschichten nach der Anzahl der Worte bezahlt werden, ist das zwar für manch einen Autor eine Möglichkeit, überhaupt mal etwas zu veröffentlichen - aber leben kann man davon nicht wirklich. Diese Form der "Zeitschriftenliteratur" ist etwas uramerikanisches und stammt noch aus den Pioniertagen, wo eine Zeitung oder Zeitschrift (...)
Der ganze Artikel hier
dieser Beitrag |
Kategorie 100 Kurzgeschichten |