Meine 70er


Dieses moderne Kunstoffbaukastensystem mit seinen mechanischen und elektronischen Bauteilen war für jeden technikbegeisterten Jugendlichen ein geniales Spielzeug.
Erfunden von Herrn Fischer, Ingenieur und Erfinder des Kunststoff-Dübels und Besitzer der Fischer-Werke, war dieses Baukastensystem, gegen das der Märklinbaukasten mit seinen Metallteilen und Schrauben nicht ankam, bei weitem mehr wert als der tatsächliche Preis. Dieser Baukasten war das persönliche Hobby des Mannes, und die Kästen und Zubehörteile wurden nach verschiedenen Gerüchten zufolge weit unter Gestehungskosten verkauft. Gerade die elektronischen Elemente (Lichtschranke, Digitalelemente, Verstärker) waren für diesen Preis so gar nicht zu bekommen. Es gab Elektromagnete, Elektromotoren, Getriebe, Zahnräder, Ketten,
Lampen, optische Elemente mit Miniglühlampen und Linsen und vieles mehr. Meine ersten Bausätze bekam ich so mit 7 oder 8 Jahren. Anfang der Achtziger wars vorbei, Herr Fischer zog sich aus dem Geschäft zurück, und bei der Firma beeilte man sich, den teuren Unfug auf billiges Plastikmaterial zu reduzieren.
Das wars dann. Zu Zeiten des seeligen Firmengründers konnte man hinschreiben (hat mein Vater getan), dass ein bestimmtes abgebildetes Modell mit den Teilen gar nicht zu bauen war. 14 Tage später kam ein Beutelchen mit speziellen Plastikelementen, die extra für uns und per Hand hergestellt und angepasst wurden.
Der Beitrag wurde am Donnerstag, 22. März 2012 veröffentlicht und wurde unter dem Topic Meine 70er abgelegt.
'Meine Siebziger: 14 - Fischer-Technik'

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