Samstag, 4. Januar 2020
100 Books More: #118 Jamil Jivany - Why Young Men?
Erneut 100 Vorschläge für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Hier eine weitere Empfehlungen aus den von mir gelesenen Büchern in 2019:


Why Young Men: The Dangerous Allure of Violent Movements and What We Can Do About It



Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: All Points Books
Sprache: Englisch
Akkuell noch nicht in Deutsch erschienen
Link: Buch bei Amazon

5 von 5 Sternen

Jamil Jivanys Buch war ein New York Times Bestseller. Selbst als Mitglied der schwarzen Minderheit in prekären Verhältnissen aufgewachsen, entwickelt er in diesem Buch eine Erklärung, warum es gerade junge Männer aus der schwarzen Bevölkerungsschicht der Vereinigten Staaten, aber auch in den muslimischen Minderheiten in Europa sind, die in kriminelle Schwierigkeiten geraten.
Sein Buch versucht zu erklären, wie es zu der Situation kommen kann, dass die jungen Männer der Minderheiten überproportional in den Verbrechensstatistiken auftauchen.
Er beklagt das mangelnde Interesse der Mehrheitsgesellschaft an diesen geschlossenen Gesellschaften in prekären Verhältnissen, aber thematisiert auch den Mechanismus fehlender positiver männlicher Leitfiguren und die Neigung zum Selbstmitleid und einseitige Schuldzuweisung "an die Gesellschaft" innerhalb der Minderheiten.
Er betont die Notwendigkeit, dass die Einbindung junger Männer in die Gesellschaft und die Übernahme von Verantwortung essentiell ist.
Seine Herkunft und Zugehörigkeit zur schwarzen Minderheit erlauben es ihm, seine Theorie anhand vieler Beispiele aus seinem Leben ohne den billigen Verdacht von Rassismus zu entwickeln.
Sehr lesenswert.
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100 Books More: #117 Juan Moreno - Tausend Zeilen Lüge
Erneut 100 Vorschläge für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal eine Empfehlungen aus den von mir gelesenen Büchern in 2019:


Juan Moreno: Tausend Zeilen Lüge



Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Marabu
Sprache: Deutsch
Hier: Buch bei Amazon

5 von 5 Sternen

Claas Relotius war ein halbes Jahrzehnt lang DER Starjournalist in Deutschland. Seine Reportagen heimsten die großen Journalisten-Preise im Dutzend ein.
DER SPIEGEL hofierte jahrelang ihren berühmten Kollegen. 2019 hätte er eigentlich sogar Ressortchef des Bereichs Reportagen beim SPIEGEL werden sollen.
Wenn nicht der freie Spiegel-Mitarbeiter Juan Moreno in monatelanger Kleinarbeit ermittelt hätte, was Relotius' Reportagen wirklich waren: Freie Erfindungen.
In diesem Buch beschreibt Moreno, wie es dazu kommen konnte, dass ein dreister Hochstapler zum unbestrittenen Star des deutschen Journalismus werden konnte - und welche menschlichen Schwächen dazu führten, dass dies so lange nicht entdeckt werden konnte.
Spannend geschrieben, nachdenklich und ein Lehrstück über echten, guten Journalismus.

Nebenbei: zwei der Reportagen von Moreno hielt ich persönlich für das Beste, was in diesem Bereich je geschrieben wurde (und mir war dabei nicht bewußt, dass diese von Relotius stammten.).
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