Erneut 100 Vorschläge für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal eine weitere Empfehlungen aus den von mir gelesenen Büchern in 2019:


Charles M. Schulz: Die Peanuts Werkausgabe
Übersetzer: Matthias Wieland
Werkausgabe in 25 Bänden und einem Band mit Zusatzmaterial


Gebundene Ausgaben: je ca. 320 Seiten
Verlag: Carlsen Comic
Sprache: Deutsch / Übersetzung
Hier z.B.: Band 11 bei Amazon

5 von 5 Sternen

Wer den Comic-Strip "Peanuts" liebt, für den ist diese Gesamtausgabe aller Peanuts-Cartoons ein echter Traum. 25 Bände, jeder zwei Jahre umfassend, decken das Schaffen von Charles M. Schulz in seiner Gesamtheit und in seiner ganzen Tiefe faszinierend ab.

Im Jahre 1950 beginnend, kann man in chronologischer Reihenfolge die Entwicklung der Figuren wie auch der Handlungsstränge dieses genialen Zeichners und Comic-Erzählers verfolgen.

Ich habe lange geschwankt, ob ich das amerikanische Original oder die deutsche Übersetzung kaufen sollte. Ich habe mich hier für die Übersetzung entschieden, weil viel Witz in zeitlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen der USA, aus Wortspielen oder tagesaktuellen Zitaten besteht, die bei der schieren Menge der Texte nur schwer zu entschlüsseln sind.
Die vorliegende Übersetzung hat hier eine vorsichtige Eindeutschung versucht, wobei Personenbezüge nicht wie in manch anderen Übersetzungen plump ins Deutsche konvertiert werden, sondern im Bedarfsfall mit einer Erklärung im Anhang versehen sind (die aber gerne dauch eutlich umfangreicher hätte sein dürfen).

Bei Preisen zwischen 29,- und 33,- Euro ist dieser Gesamt-Bücherstapel kein billiges Vergnügen. Dafür versprechen die einzelnen Bände stundenlanges Lesevergnügen.

Wer nicht in die Vollen greifen möchte, dem seien die Bände von 1961-1962 bis 1973-1974 empfohlen. In den allerersten Bänden haben die Figuren noch nicht ihren endgültigen Charakter gefunden, und auch die zeichnerische Darstellung ist teilweise irritierend.
Charles M. Schulz' spätere Werke dagegen haben auf der anderen Seite viel von Ihrer melancholischen Tiefe verloren, machen oftmals einen lieblosen Eindruck und begnügen sich leider oft mit selbstreferentiellen Zitaten.

Doch der Kern des Schaffenswerkes aus den Sechzigern und den frühen Siebzigern ist genial!

Einer meiner Lieblingsstrips:
Charlie Brown sinniert über seine geheime Liebe zu dem "rothaariges Mädchen".
"Wenn ich zwei Ponys hätte, würde ich zu ihr gehen und sie einladen, und mit ihr über die Felder reiten, und reiten und reiten..." Vorwurfsvoller Blick auf Hund Snoopy. "Warum kannst Du eigentlich nicht zwei Ponys sein??" Und Snoopy blickt verzweifelt zum Himmel: "Ich wusste, dass das kommt...!"

5 von 5 Sternen

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Der Beitrag wurde am Samstag, 11. Januar 2020 veröffentlicht und wurde unter dem Topic 100 Buecher mehr abgelegt.
'100 Books More: #120 Charles M. Schulz - Die Peanuts Werkausgabe'

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