Kurzgeschichten sind eine ganz besondere Sorte von Literatur: Kompakte Geschichten, verdichtet auf das Wesentliche. Die Kunst, mit wenigen Worten trotzdem große Dinge zu erzählen. Hier eine Sammlung meiner liebsten 100 Kurzgeschichten, von Science Fiction, über Krimi bis Horror. Alle ungewöhnlich. Alle lesenswert.
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung)
Dieses mal eine Detektiv Kurzgeschichte von 1976:
Isaac Asimov: Die eiserne Kostbarkeit
(englischer Originaltitel: The Iron Gem)
entnommen aus: Neues von den 'Schwarzen Witwern' 1978
Meine Wertung:
Wäre Isaac Asimov im Bereich der SF nicht der Erfinder der "Robotergesetze", viele seiner SF-Kurzgeschichten und -Romane wären als das wahrgenommen worden, was sie teilweise auch sind: Mittelmäßige Geschichten eines unübertroffenen Schnellschreibers, nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Und wäre da nicht das phantastische "The Bicentennial Man" (Der Zweihundertjährige) gewesen, hätte man wirklich manchmal an seinen schriftstellerischen Fähigkeiten zweifeln können. Nicht als populärwissenschaftlicher Sachbuchautor - hier halte ich ihn für unübertroffen. Diesen Mann hätte man gerne als Lehrer gehabt.
Doch eine besondere Sache sind Asimovs Ausflüge in die das Krimigenre. Ob SF-Krimis, oder auch echte Deketevgeschichten - würde da nicht "Asimov" oben auf dem Manuskript stehen, manches wäre mit Sicherheit nicht veröffentlicht worden. Asimov hat so einen Dreh, sich eine wie immer geartete Mystery-Idee auszudenken, und dann recht umständlich die benötigten Menschen und Dialoge drumherum zu konstruieren. Und das manchmal arg hölzern und gekünstelt.
Ein schönes Beispiel sind die Detektivgeschichten um die "Schwaren Witwer", einem sich regelmäßig treffenden Club, dessen Mitglieder jeweils einen Gast einladen, der über ein interessantes Thema spricht, und manchmal auch ein Problem zum besten gibt. Dieses wird dann durch Henry, den Kellner, und ebenfalls Mitglied des Clubs durch Fragen und reine Deduktion gelöst.
Manche dieser Geschichten sind sehr unwahrscheinlich. Doch eine ist dabei, die ich sehr beeindruckend fand.
Die Geschichte eines vor vielen Jahrzenten aus Asien nach Amerika geschickten Meteoriten , der sich im Familienbesitz befindet und plötzliche seltsames Interesse erweckt und dann bei einem Einbruch gestohlen wird.
Diese Geschichte ist sehr clever aufgebaut, und eine wirklich gut gemachte Who-Done-It (besser Why-Done-It) Story, bei der auch für den Leser das Offensichtliche direkt vor der Nase liegt.
Denn das plötzliche Interesse an dem Meteoriten hat gar nichts mit irgendwelchen Geheimnissen dieses Steines zu tun - es ist die sechseckige Briefmarke mit der Königin Victoria auf dem historischen Aufbewahrungsumschlag, einer der ersten Briefmarken und eine riesige Kostbarkeit, die es den Tätern angetan hat.
So eine Geschichte versöhnt einen wieder, und macht damit das ganze Buch insgesamt sehr lesenswert!
(Dabei verwende ich die Bezeichnung "Kurzgeschichte" in einer sehr weiten Definition : Siehe auch meine Einleitung)
Dieses mal eine Detektiv Kurzgeschichte von 1976:
Isaac Asimov: Die eiserne Kostbarkeit
(englischer Originaltitel: The Iron Gem)
entnommen aus: Neues von den 'Schwarzen Witwern' 1978
Meine Wertung:
Wäre Isaac Asimov im Bereich der SF nicht der Erfinder der "Robotergesetze", viele seiner SF-Kurzgeschichten und -Romane wären als das wahrgenommen worden, was sie teilweise auch sind: Mittelmäßige Geschichten eines unübertroffenen Schnellschreibers, nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Und wäre da nicht das phantastische "The Bicentennial Man" (Der Zweihundertjährige) gewesen, hätte man wirklich manchmal an seinen schriftstellerischen Fähigkeiten zweifeln können. Nicht als populärwissenschaftlicher Sachbuchautor - hier halte ich ihn für unübertroffen. Diesen Mann hätte man gerne als Lehrer gehabt.
Doch eine besondere Sache sind Asimovs Ausflüge in die das Krimigenre. Ob SF-Krimis, oder auch echte Deketevgeschichten - würde da nicht "Asimov" oben auf dem Manuskript stehen, manches wäre mit Sicherheit nicht veröffentlicht worden. Asimov hat so einen Dreh, sich eine wie immer geartete Mystery-Idee auszudenken, und dann recht umständlich die benötigten Menschen und Dialoge drumherum zu konstruieren. Und das manchmal arg hölzern und gekünstelt.
Ein schönes Beispiel sind die Detektivgeschichten um die "Schwaren Witwer", einem sich regelmäßig treffenden Club, dessen Mitglieder jeweils einen Gast einladen, der über ein interessantes Thema spricht, und manchmal auch ein Problem zum besten gibt. Dieses wird dann durch Henry, den Kellner, und ebenfalls Mitglied des Clubs durch Fragen und reine Deduktion gelöst.
Manche dieser Geschichten sind sehr unwahrscheinlich. Doch eine ist dabei, die ich sehr beeindruckend fand.
Die Geschichte eines vor vielen Jahrzenten aus Asien nach Amerika geschickten Meteoriten , der sich im Familienbesitz befindet und plötzliche seltsames Interesse erweckt und dann bei einem Einbruch gestohlen wird.
Diese Geschichte ist sehr clever aufgebaut, und eine wirklich gut gemachte Who-Done-It (besser Why-Done-It) Story, bei der auch für den Leser das Offensichtliche direkt vor der Nase liegt.
Denn das plötzliche Interesse an dem Meteoriten hat gar nichts mit irgendwelchen Geheimnissen dieses Steines zu tun - es ist die sechseckige Briefmarke mit der Königin Victoria auf dem historischen Aufbewahrungsumschlag, einer der ersten Briefmarken und eine riesige Kostbarkeit, die es den Tätern angetan hat.
So eine Geschichte versöhnt einen wieder, und macht damit das ganze Buch insgesamt sehr lesenswert!
Der Beitrag wurde am Sonntag, 2. Dezember 2012 veröffentlicht und wurde unter dem Topic 100 Kurzgeschichten abgelegt.
'100 Kurzgeschichten ~ Tag 6: Isaac Asimov - Die eiserne Kostbarkeit'
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