[ Abstract for English readers: I review the Comments on the results of the Eurovision Song Contest in British newspapers, espacially about the last place for United Kindgdom, and the first for Germany. Friendly comments about Lena, but harsh critics about the British song]
Und wir denken immer, wir würden beim Eurovision Song Contest (ESC) nicht gut wegkommen. Da müsste man mal bei den Engländern vorbeischauen! Auch dort ist der ESC seit Jahren eine einzige nationale Depression, und die Erwartungen sind so gering, dass die Livekommentierung des Abends durch Graham Norton, einem bekannten Fernsehshowkommentator (zuletzt wählten die Briten in einer Show mit ihm die nächste Dorothy für das Wizard-Of-Oz-Musical von Andrew Loyd Webber) , einer respektlosen, zynischen Generalabrechnung mit dem ESC glich.
An jeder Gruppe hatte er etwas zu meckern, und bei genauer Betrachtung hatte er damit recht. Denn (Sorry Lena), die Qualität der meisten Darbietungen war doch recht eingeschränkt. Und die, die als Stück im Videoclip ganz passabel waren, wurden durch lächerliche Show oder schlechten Livegesang kaputt gesungen.
So rechnete die TIMES in ihrer Printausgabe vor, dass der (übrigens auch 19 jährige) englische Sänger Josh Dubovie 39 mal den falschen Ton getroffen habe - die versammelte Familie bei uns hatte den Eindruck, es wären eher die Backgroundsänger, die danebenlagen.
Wie auch immer: The Guardian hatte ein Liveblog vom ESC mit allerlei depressiven Kommentaren zu allen, der Independant war sich danach sicher, selten so ein schlechtes englisches Lied gesehen zu haben, und wiederum bei der Times äußerte man die Vermutung, dass das ausgewählte Lied von Pete Waterman wohl in der Schublade unter "Nicht veröffentlichbar" gelegen haben musste.
Wobei sich keiner beschweren konnte: Sänger und Lied wurden bei einem Vorentscheid von den englischen Fernsehzuschauern ausgewählt.
Englische Zeitungen laufen im übrigen zur Höchstform auf, wenn man selber verloren hat, und machen dann auch die eigene Leistung (bzw. das Fehlen derselben) mit viel Witz nieder.
Die SUN hatte die größten Depressionen, was sich darin äußerte, dass man wohl am liebsten den Songcontest und das Ergebnis verschwiegen hätte. Im redaktionellen Teil der Onlineausgabe grummelte man, dass das Ergebnis (LETZTER!!!) nicht fair wäre, im Leserblog wurde der gemeine Engländer deutlicher und urteilte, dass wohl alle Europäer die Engländer hassen würden. Einer meinte sogar, die Deutschen hätten gewonnen, weil Sie den Griechen beim Schuldenabtragen helfen würden. Ein seltsames Argument: Ich dachte eher, die zögerliche Art der Kriesenhilfe durch Deutschland würde uns auch noch die letzten Sympatien und Punkte kosten...
Das war aber bezüglich der Gewinnerin eine Einzelmeinung. Lena bekam in allen Zeitungen und der BBC allerlei wohlwollende Kommentare , und es wurde durchaus positiv angemerkt, dass ihre natürliche Art wohl die Punkte gebracht habe.
Sie wurde übrigens durchweg als "Deutsche Version von Björk" bezeichnet, was ich doch etwas erstaunlich (und gesanglich wirklich nicht passend) finde. Sieht man das auch im Rest von Europa so?
Allerdings: Über Ihr Englisch (Akzent wollte man das schon gar nicht bezeichnen) machte sich jede Zeitung seeehr lustig... Ich zitiere den Independant: "A German Version of Bjork, (just vot ze world neets)".
Aber immerhin, kein Bezug auf "German Krauts" oder "Blitzkrieg", was ja auch schon geradezu eine echte Sympatiebekundung ist.
So ganz konnte man sich bei aller britischen Faineß einen Verweis auf Befindlichkeiten Germany vs. England jedoch nicht verkneifen. Die Karikatur in der TIMES brachte die Rivalität auf den Punkt:
Und wir denken immer, wir würden beim Eurovision Song Contest (ESC) nicht gut wegkommen. Da müsste man mal bei den Engländern vorbeischauen! Auch dort ist der ESC seit Jahren eine einzige nationale Depression, und die Erwartungen sind so gering, dass die Livekommentierung des Abends durch Graham Norton, einem bekannten Fernsehshowkommentator (zuletzt wählten die Briten in einer Show mit ihm die nächste Dorothy für das Wizard-Of-Oz-Musical von Andrew Loyd Webber) , einer respektlosen, zynischen Generalabrechnung mit dem ESC glich.
An jeder Gruppe hatte er etwas zu meckern, und bei genauer Betrachtung hatte er damit recht. Denn (Sorry Lena), die Qualität der meisten Darbietungen war doch recht eingeschränkt. Und die, die als Stück im Videoclip ganz passabel waren, wurden durch lächerliche Show oder schlechten Livegesang kaputt gesungen.
So rechnete die TIMES in ihrer Printausgabe vor, dass der (übrigens auch 19 jährige) englische Sänger Josh Dubovie 39 mal den falschen Ton getroffen habe - die versammelte Familie bei uns hatte den Eindruck, es wären eher die Backgroundsänger, die danebenlagen.
Wie auch immer: The Guardian hatte ein Liveblog vom ESC mit allerlei depressiven Kommentaren zu allen, der Independant war sich danach sicher, selten so ein schlechtes englisches Lied gesehen zu haben, und wiederum bei der Times äußerte man die Vermutung, dass das ausgewählte Lied von Pete Waterman wohl in der Schublade unter "Nicht veröffentlichbar" gelegen haben musste.
Wobei sich keiner beschweren konnte: Sänger und Lied wurden bei einem Vorentscheid von den englischen Fernsehzuschauern ausgewählt.
Englische Zeitungen laufen im übrigen zur Höchstform auf, wenn man selber verloren hat, und machen dann auch die eigene Leistung (bzw. das Fehlen derselben) mit viel Witz nieder.
Die SUN hatte die größten Depressionen, was sich darin äußerte, dass man wohl am liebsten den Songcontest und das Ergebnis verschwiegen hätte. Im redaktionellen Teil der Onlineausgabe grummelte man, dass das Ergebnis (LETZTER!!!) nicht fair wäre, im Leserblog wurde der gemeine Engländer deutlicher und urteilte, dass wohl alle Europäer die Engländer hassen würden. Einer meinte sogar, die Deutschen hätten gewonnen, weil Sie den Griechen beim Schuldenabtragen helfen würden. Ein seltsames Argument: Ich dachte eher, die zögerliche Art der Kriesenhilfe durch Deutschland würde uns auch noch die letzten Sympatien und Punkte kosten...
Das war aber bezüglich der Gewinnerin eine Einzelmeinung. Lena bekam in allen Zeitungen und der BBC allerlei wohlwollende Kommentare , und es wurde durchaus positiv angemerkt, dass ihre natürliche Art wohl die Punkte gebracht habe.
Sie wurde übrigens durchweg als "Deutsche Version von Björk" bezeichnet, was ich doch etwas erstaunlich (und gesanglich wirklich nicht passend) finde. Sieht man das auch im Rest von Europa so?
Allerdings: Über Ihr Englisch (Akzent wollte man das schon gar nicht bezeichnen) machte sich jede Zeitung seeehr lustig... Ich zitiere den Independant: "A German Version of Bjork, (just vot ze world neets)".
Aber immerhin, kein Bezug auf "German Krauts" oder "Blitzkrieg", was ja auch schon geradezu eine echte Sympatiebekundung ist.
So ganz konnte man sich bei aller britischen Faineß einen Verweis auf Befindlichkeiten Germany vs. England jedoch nicht verkneifen. Die Karikatur in der TIMES brachte die Rivalität auf den Punkt:
Der Beitrag wurde am Montag, 31. Mai 2010 veröffentlicht und wurde unter dem Topic Verschiedenes abgelegt.
'ESC im Blick der Letzten...'
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