Montag, 18. April 2011
100 Books ~ Tag 72: James Herriot - Der Doktor und das liebe Vieh
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Roman von 1974:

James Herriot: Der Doktor und das liebe Vieh

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Dieses Buch und seine verschiedenen Nachfolgebände sind die Lebenserinnerungen eines Tierarztes aus den Yorkshire Dales, aus der Zeit in den dreißiger und vierziger Jahren.
Viele kennen die Fernsehserie mit Christopher Timothy, dem genialen Robert Hardy und Peter Davison (dem Dr. Who Darsteller), und die Personen des Buches bekommen dann beim Lesen ganz automatisch die Gesichter der Fernsehdarsteller. Was in diesem Fall nicht schlimm ist, da die Darsteller des Films exzellente Schauspieler sind und wirklich der Beschreibung des Buches entsprungen sein könnten.
Das Buch ist in 40 kleine Kapitel aufgteilt, und erzählt die Anfangsjahre des Autors als Tierarzt. Und mit besonderer Liebe wird die Knorrigkeit, die Ehrlichkeit und der Stolz der teils bitterarmen Bauern der Dales beschrieben. Skurile und nette, manchmal auch traurige Geschichten des Lebens aus einer Zeit, als ein Mann noch das war, was er mit der Kraft seiner Hände in der täglichen Arbeit erschaffen konnte. Absolut liebenswürdig.
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Sonntag, 17. April 2011
100 Books ~ Tag 71: Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein geschichtliches Sachbuch von 1942:

Szefan Zweig: Sternstunden der Menschheit

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

In 14 Erzählungen, Miniaturen, erzählt Stefan Zweig von geschichtlichen Wendepunkten, an denen das Handeln oder Versagen von einzelnen Menschen der menschliche Geschichte eine ganz andere Bahn gegeben haben, oder an denen die Geschichte auch einen ganz anderen Weg hätte nehmen können.

Die Eroberung von Byzanz, die Schlacht bei Waterloo, die Suche nach Eldorado, oder auch die Komposition von Händels Messias: Zweig sieht den geschichtlichen Ablauf nicht als einen gleichförmigen Strom des Handelns, sondern er sieht Kulminationspunkte, an denen das Handeln eines einzigen Menschen das Leben und die Geschichte von Millionen und Milliarden für immer beeinflussen kann.
Wie handelten Menschen in dieser Situation, erkannten sie überhaupt den schicksalshaften Augenblick? Und wie wäre die Geschichte anders verlaufen, wenn in diesem Moment anders entschieden worden wäre?
Ein Buch, das die Überzeugung vermittelt, dass nicht der Mensch getrieben wird von der deterministischen Geschichte, sondern es immer wieder Menschen sind, die es in ihrer Hand haben, der Geschichte ihren Stempel aufzudrücken.
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Freitag, 15. April 2011
100 Books ~ Tag 70: William Gibson - Mona Lisa Overdrive
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein SF-Roman von 1988:

William Gibson: Mona Lisa Overdrive

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Mona Lisa Overdrive ist der Dritte Teil der Neuromancer-Trilogie. Und es ist der kompletteste der drei Romane.
Neuromancer war der Beginn des Cyberpunks. Doch bei aller Begeisterung über das neue Thema ist der Roman von seinem Aufbau vergleichsweise einfach und fast etwas Blutleer. In Biochips, dem zweiten Teil, versucht Gibson, eine etwas komplexere Handlung aufzubauen. Doch erst im dritten Teil scheint die Komposition von Thema, Handlung und Personen wirklich gelungen zu sein.
Sollte man mal unbedingt wieder lesen.
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Freitag, 15. April 2011
100 Books ~ Tag 69: Elisabeth Noelle-Neumann - Alle, nicht jeder
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Sachbuch von 1996:

Elisabeth Noelle-Neumann: Alle, nicht jeder

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Manchmal gewinnt man den Eindruck, dass Demoskopie irgendwie billiger Zauber ist. Ein Hochrechnen von Dingen, die eigentlich jeder weiß, und die im Zweifelsfall dann doch völlig daneben liegen.
Doch in der Frage, wie man durch Befragung Weniger die Meinung Vieler sicher berechnen kann, ist eine hochkomplizierte Wissenschaft. Das Interessante an Ihren Methoden ist, dass sie eine genaue Vorstellung des menschlichen Denkens und der menschlichen Schwächen haben muss, um komplexe Verhaltensweisen und Meinungen vorherzusagen.
Das Buch beschreibt auf 600 Seiten die Methoden und Gedanken der Demoskopie in sehr interessanter und unterhaltsamer Weise anhand vieler Beispiele.
Im übrigen hat auch die Demoskopie klare Vorstellungen ihrer Grenzen.
So die klassische Verhaltensweise, die von der Autorin so genannte "Schweigespirale", die dazu führt, dass Menschen unter dem Druck einer öffentlichen Mehrheitsmeinung nicht mehr ihre wahre Ansicht von sich geben - nicht einmal dem Demoskopen. Was dann zu Überraschungen wie die Wahl von Ministerpräsident Koch in Hessen führt, die von keinem Vorausgesehen wurde.
Hochinteressantes Buch.
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VORSICHT Satire Januar 2011
Kneipenterror
von Klaus Marion.

Veröffentlicht in VORSICHT 1/2011


Früher war das alles ganz einfach: Man ging in die Kneipe, bestellte solange Bier, bis man genug hatte und ging dann nach Hause. Doch diese Zeiten sind leider vorbei.

Ich traf Rudi in meinem Lieblingslokal. Er saß an einem Ecktisch und winkte mir zu. Während ich mich niederließ, fragte schon eine der Bedienungen nach meinen Wünschen.
"Ich nehm' dann mal ein großes Pils"
Rudi trat mich unter dem Tisch und räusperte sich prononciert.
"Er nimmt ein kleines Bier. Klein!" Die Bedienung tippte auf ihrem elektronisches Bestellblock und verschwand. Rudi fixierte mich mit einem strafenden Blick (...)
Die ganze Satire hier
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Donnerstag, 14. April 2011
VORSICHT Satire Dezember 2010
Das Amt
von Klaus Marion.

Veröffentlicht in VORSICHT 12/2010


Zeiten mögen kommen und gehen, die Behörde bleibt.
Dieser klassische Sinnspruch aus meiner Feder hat mich mein Leben lang treu begleitet. Lange Wartezeiten, unfreundliche Behandlung, mangelnder Service – diese Erfahrung war eine der wenigen Konstanten einer langen Historie von gegenseitiger Abneigung. Und jetzt war es wieder soweit. Der Reisepass musste beantragt werden.


Die ganze Familie sollte einen bekommen: Reisepässe, heutzutage "Biometrisch" mit Spezialbild, eingelassenem Chip und gespeichertem Fingerabdruck. Eingedenk früherer Erfahrung nahm ich mir einen Tag Urlaub, Beruhigungstabletten sowie Trinkwasservorräte für überheizte Behördenflure mit. (...)

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VORSICHT Satire November 2010
Feuer Frei!
von Klaus Marion.

Veröffentlicht in VORSICHT 11/2010


Meine Frau informierte mich kurz und knapp.
"Wir sind am Freitag zu einer Party bei Herbert eingeladen. Wir gehen hin!"
Hm. Zwar ist Herbert ein naher Bekannter, aber warum sollte ich zur öden Party eines dümmlichen Langweilers gehen, bei der die anderen Gäste noch schlechter sind als das gereichte Essen?


Wahrscheinlich deshalb, weil Herberts Partys berühmt sind für die dortige Stimmung, die intelligenten und interessanten Gäste, das geniale Essen und für den Witz und die Schlagfertigkeit des Gastgebers.
Entsprechend verlief auch der Abend (...)

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100 Books ~ Tag 68: Bernhard Schlink - Der Vorleser
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Roman von 1995:

Bernhard Schlink: Der Vorleser

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Ein ungewöhnlicher Roman, angelegt als Icherzählung, dessen Ende fast eher an einen Krimi erinnern.
Ganz oben in den deutschen Bestellerlisten, hochgelobt, außerordenlich lesenswert.
Schön, dass es auch mal wieder deutsche Autoren gibt, die gute Erzählungen schreiben können, ohne Skandal und bewußte Grenzverletzung.
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Mittwoch, 13. April 2011
100 Books ~ Tag 67: Peter Scholl-Latour - Der Tod im Reisfeld
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Sachbuch von 1979:

Peter Scholl-Latour - Der Tod im Reisfeld

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Vietnam, Kombodscha, Laos - 30 Jahre Krieg herrschten in diesen Ländern. Und für ein Jahrzent war der "Vietnamkrieg" die sehnsüchtige Projektionsfläche für eine aufbegehrende Jugend, die das Gute siegen sehen und eine bessere Welt herbei sehnte.
Der Journalist und Asienkenner Petr Scholl-Latour schildert einfühlsam und unter zum Teil ganz neuen Blickwinkeln die Leiden der dortigen Völker, die der Spielball fremder und eigener Politiker und Ideologien wurden - und die im Fall von Koambodscha ihre Befreiung mit der Ermordung eines Drittels ihrer eigenen Bevölkerung durch ihre eigenen neuen Herrscher bezahlten.
Ein kenntnisreiche Erzählung der Kriegsjahre dieser Länder, die im Ergebnis nur deprimierend wenig Platz für triumphalen Idealismus lassen.
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Montag, 11. April 2011
100 Books ~ Tag 66: DATA BECKER - 64 intern
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Computerbuch von 1983:

DATA BECKER: 64 intern

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Ein Klassiker: Wer Anfang der 80er sich seinen ersten Computer in Form eine Commodore 64 erworben hatte (echt nur mit Original Datasette Kassettenrecorderlaufwerk oder der superlangsamen Floppydisk), und der etwas über die Technik und Aufbau seines Gerätes erfahren wollte, musste sich die Bücher von DATA BECKER kaufen. Der Klassiker war 64 INTERN. 330 Seiten, mit einem billigen Matrixdrucker bedruckt. Hunderte von Seiten abgedrucktem ROM-Maschinencode, den kein Mensch brauchte, aber halt Inhalt füllte? Was solls! Denn dieses Schatzkästlein enthielt Hinweise über Technik, Programmierung, Maschinensprache, Pin-Belegungen, Peek und Poke-Adressen und tausenderlei Anderes. Und das in einer Zeit, wo es keinerlei für den Hobbyisten zugängliche Computerliteratur gab (und kein Internet zum Recherchieren).
48 DM kostete das Buch mit Softcover. Es gab fast 20 Bücher aus dieser Reihe, und DATA BECKER muss sich dumm und dämlich verdient haben. Trotzdem verehre ich das Buch - es war ein Wegweiser in eine wunderbare Computerwelt...
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Sonntag, 10. April 2011
100 Books ~ Tag 65: Martin Gardner - Geometrie mit Taxis, die Köpfe der Hydra
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Sammlung mathematischer Rätsel von 1997:

Martin Gardner: Geometrie mit Taxis, die Köpfe der Hydra

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Martin Gardner ist so eine Art Isaak Asimov der Mathematik: Mit seinen Zeitschriftenkolumnen präsentierte er mathematische Rätsel und Fragen für den gebildeten Laien, die eine riesige Fangemeinde hatten.
Gardner war sicherlich kein begnadeter Mathematiker, aber er war ein Querdenker, der sich damit beschäftigte, in mathematischen Fragestellungen eine reizvolle Herausforderung für den normalen Bürger zu finden. Und er fand auch immer einen praktischen Bezug bei den mathematischen Gesetzmäßigkeiten, die es zu entdecken galt.
In Deutschland sind viele seiner Kolumnen als Buchsammlungen erschienen - die oben genannte ist nur eine unter vielen.
Gardner starb im letzten Jahr im Alter von 95 Jahren.
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Samstag, 9. April 2011
100 Books ~ Tag 64: Eric-Emmanuel Schmitt - Monsieur Ibrahim und die Blumen des Korans
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Roman von 2003:
(franz. Original von 2001)
Eric-Emmanuel Schmitt - Monsieur Ibrahim und die Blumen des Korans

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Ein wunderschönes, dünnes Büchlein über Toleranz und Weisheit.
101 Seiten, und eine zauberhafte Geschichte. Bestseller. Einfach toll.
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Freitag, 8. April 2011
100 Books ~ Tag 63: Agatha Christie - Der Tod auf dem Nil
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Krimi von 1959:
(Original 1937)
Agatha Christie: Der Tod auf dem Nil(orig.: Death on the Nile)

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Die meisten kennen den Spielfilm von von 1977 mit Peter Ustinov. Wer dieses im Schlussteil kammerspielartige Stück Krimigeschichte mag, der wird auch mit seiner Romanvorlage von Agatha Christie bestens bedient werden. Denn der Film folgt sehr genau der Buchhandlung, die zu den besseren der Christi'schen Krimiproduktion gehört. Im Ägypten der britischen Kolonialzeit spielend, ist ein cleverer Plott mit dem (nervigen) Hercule Poirot als Detektiv entstanden.
Im übrigen kann man inzwischen die gesamten Krimis von Agatha Christie für relativ wenig Geld als Taschenbücher erwerben. Und wird zumeist mit sehr kurzweiliger Handlung belohnt. Außer den letzten Romanen vielleicht - die spielten in einer Zeit, die schon fast Gegenwart ist - geschrieben von einer Frau, die zu diesem Zeitpunkt immer noch in ihrer Welt des britischen Empires lebte. Aber trotzdem besser als so manch anderes auf dem Markt.
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