Donnerstag, 17. März 2011
100 Books ~ Tag 47: H.R. Giger's Necronomicon -
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Bildband von 1985:

H.R. Giger's Necronomicon

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Zwei riesige Bildbände im A3-Format, Bilder von Arbeiten des Schweizer Künstlers Hans Rudolf Giger.
Seine phantastischen Bilder und Plastiken sind weltberühmt.
Dem großen Publikum wurde Giger mit seiner Schöpfung des Alien und des fremden Raumschiffs im gleichnamigen Kinofilm bekannt. Die beiden Bildbände enthalten auch viele Motive, die aus der Zeit der Alien-Produktion stammen.
Die Bücher enthalten neben vielen thematisch zusammengeführten Bildern auch Texte und Interviews mit dem Autor.
Und natürlich hat das Buch seinen Titel vom fiktiven Buch "Necronomicon" von H.P. Lovecraft. Wer die erschreckenden und unheimlichen Bilder Gigers betrachtet, wird zustimmen, dass dies mit Sicherheit eine gute Wahl des Titels ist.
Man muss die Bände antiquarisch erwerben - über Amazon.de ist dies möglich.
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Donnerstag, 17. März 2011
100 Books ~ Tag 46: Neil Gaiman - The Sandman
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal eine Comic-Reihe von 1991:

Neil Gaiman: The Sandman

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Neil Gaiman ist (bzw. war: jetzt schreibt er Bestseller Romane) ein genialer Comic-Autor und Zeichner. Seine Sandman-Comic-Reihe wurde unlängst auf der Top-100-Liste der wichtigsten, einflussreichsten und besten englischen Bücher des 20. Jahrhunderts geführt.
Eine beispiellose Ehre für einen Comiczeichner.
Selbst wenn man bedenkt, dass im Amerikanischen der Comic aus der Historie heraus nie diesen abfälligen Ruf der langweiligen Bildergeschichte für Kleinkinder so wie im Deutschen hatte. Die Sonntagszeitungsbeilage mit zwei oder mehr Seiten von Comic Strips ist ja heute noch in vielen amerikanischen Tageszeitungen vorhanden. Und Comics in Amerika (wie in Japan) haben auch die Zielgruppe der Erwachsenen im Blick.
Das Wesen des Comics ist seltsam: Wo schon das Buch viele Details der Handlung den inneren Bildern des Lesers überlassen muss, ist der Comic noch eingeschränkter: Aus wenigen Bildern und beschränktem Text muss man große Teile der Handlung selber erfinden, sind doch nur die Key-Frames der Handlung sichtbar. Eigentlich eine anspruchsvolle Aufgabe. Und wenn dann die Handlung wie bei Neil Gaiman so raffiniert, so voller Anspielungen, Zitate, Selbstreferenzen und mythologischen Andeutungen ist wie in dieser gigantisch wie monumental angelegten, abgeschlossenen Handlung von The Sandman ist, dann macht das auch für den nicht so Comic-fanatischen Mitmenschen einen Riesenspaß.
Ursprünglich 75 Hefte bei DC Comics, wurden sie später zu Bänden zusammengefasst.
Ich habe mich für die 10 Bände von Vertigo entschieden, in der englischen Originalausgabe. Für die englische Variante spricht der günstigere Preis (über Amazon), wie auch das Vermeiden problematischer Übersetzungen. Wobei die deutschen Übersetzungen recht gut sind, so dass man hier die freie Auswahl hat.
So oder so sollte man sich aber einen Text über die Zitate und Anspielungen in Gaimans Comics besorgen - nicht jede Anspielung stammt aus unserem Kulturkreis, und man verpasst sonst ganz witzige und clevere Referenzen. Dass die späteren Bände teilweise von bekannten Künstlern gestaltet wurden, also die Figuren auch in ganz anderem Stil gezeichnet auftreten, macht dieses Werk umso interessanter.
Jedem nur zu empfehlen!
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Dienstag, 15. März 2011
100 Books ~ Tag 45: Charles M. Schulz - Liebe tut weh, Charlie Brown (u.a.)
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Comic von 1975:

Charles M. Schulz: Liebe tut weh, Carlie Brown

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Wenn es einen Menschen gab, der von seinen naiven Traum von der kindlichen Unschuld leben konnte, dann war es der Charlie Brown -Erfinder Charles M. Schulz.
Jeder kennt seine Figuren Snoopy, Charlie Braun oder Linus.
Eine ganz besondere Rolle spielen in seinen Cartoons die Geschichten um Charlie Brown und dem kleinen Rothaarigen Mädchen.
Ein spätes Denkmal seiner großen Nachbarschafts-Liebe, mit der er im Alter von etwas über zwanzig Jahren eng befreundet war, der er sich aber nicht traute, seine Liebe zu gestehen und sie zu fragen, ob sie ihn heiraten möchte. Und als er es dann endlich, endlich tat, war sie bereits einem anderen versprochen und hat diesen dann auch geheiratet.
Und so geht bei Charlie Brown auch in dieser Hinsicht alles schief, was nur schiefgehen kann. Und Charlie Brown weiß selber, dass es für ihn kein Happy End geben wird. Ein Zitat: "Ich mag sie so, ich muss sie ansprechen. Wenn ich sie anspreche, mag ich sie noch mehr. Wenn ich sie noch mehr mag, dann muss ich sie unbedingt ansprechen... He, noch 3 Zeilen mehr, und ich habe einen fantastischen Schlagertext!"
Sind wir nicht alle ein bisschen Charlie Brown?
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Montag, 14. März 2011
100 Books ~ Tag 44: Lester Del Rey - Nervensache
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal eine SF-Novelle von 1956:

Lester del Rey: Nervensache (Original: Nerves)

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Aus aktuellem Anlass vorgezogen: SF Altmeister Lester Del Reys Novelle über eine außer Kontrolle geratene Nuklearfabrik. Radioaktive Verstrahlung, Kampf gegen die Zeit, Dramatik, ein Happy End in letzter Sekunde.
Physikalisch natürlich hahnebüchener Unsinn - aber mit einem rasanten Handlungstempo, unterbrochen von reflexiven Unterhaltungen der Hauptdarsteller (zwei Nuklearmediziner) über Sinn des Berufes, pures 50er-Jahre-Action-Technik-Drama. Interessanter Weise wird die Nukleartechnologie durchaus als gefährlich und teilweise nicht beherrschbar beschrieben - aber es existiert die optimistische grundstimmung der 50er-Jahre, dass auch Katastrophen handhabbar sind..
Die japanischen Nuklear-Techniker könnten ein paar der Actionhelden aus diesem Roman gebrauchen.
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Sonntag, 13. März 2011
100 Books ~ Tag 43: Rolf Ulrici - Geheimer Start (Raumschiff Monitor Serie)
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein SF-Kinderbuch von 1971:

Rolf Ulrici: Geheimer Start

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Rolf Ulrici war ein Deutscher Kinder- und Jugendbuchautor (1922-1997), der hunderte von Jugend-Büchern und Dutzende von Serien verfasst hat. Sein Bücher sind durchaus gut geschrieben, auf jeden Fall kein Serienschund, wie ihn so mancher Buchautor produziert, während er vom Western zur Liebesschnulze und zwischendurch mal zum Kinderbuch wechselt.
In den Siebzigern entwickelte Ulrici die 6-Bändige "Raumschiff-Monitor-Reihe", als Nachfolger dann 6 Bände von "Raumschiff Giganto".
Das Set (eine Jugendgruppe entdeckt ein Geheimnis eines genialen Wissenschaftlers) könnte irgendwie auch aus den 5-Freunde-Büchern stammen (die ich mit ihren 30 Bänden meinen Kindern nicht vorenthalten habe), aber ich finde eigentlich den Plot und die Ernsthaftigkeit der Handlung (wenn man davon in einem SF-Roman sprechen kann) besser. In moralischer Konsequenz und ethischer Handlungsweise ohne Tadel, ohne dabei penetrant zu sein.
Technisch und astronomisch ebenfalls ohne hanebüchenen Unsinn geschrieben (das waren doch die Mark Brandis Jugendbücher, bei denen der Autor offensichtlich nur sehr wage Vorstellungen davon hatte, was Sterne, Planeten, Monde und Galaxien sind, und wer da eigentlich gemeinhin um wen kreist...), und so habe ich die Bücher als Kind geliebt. In den Achtzigern ist die Serie erneut aufgelegt worden, sie ist letztendlich zeitlos und kann ein netter kindlicher Einstieg in die SF sein.
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Samstag, 12. März 2011
100 Books ~ Tag 42: Peter Tremayne - Der Tote am Steinkreuz
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein historischer Kriminalroman von 2001: (Original 1997)

Peter Tremayne: Der Tote am Steinkreuz (Englisches Original: Spider's Web)

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Eigentlich spricht alles gegen diesen Roman. Erstens ist es ein historischer Kriminalroman, und jeder Autor versucht momentan, etwas historisches zu schreiben. Zweitens wurde der Titel mal wieder im deutschen verhunzt (warum nur??) Drittens ist es der 5. Band einer Reihe - da bin ich sowieso misstrauisch. Viertens ist der Autor ausgewiesener Historiker. Das ist meistens eher dröge. Und was den historischen Realismus angeht: der Autor von Sponge Bob Schwammkopf ist Meeresbiologe... Das sagt also auch nichts.
Doch eigentlich ist alles anders. Der Roman ist gut geschrieben, die Handlung durchaus spannend, die Dialoge gut. Die kriminalistische Hauptperson ist eine Nonne aus königlicher Abstammung - und als Anwältin zugelassen. Und so ist sie immer wieder beauftragt, Fälle der Rechtsfindung zu lösen.
Und wer das als Handlung für völlig verquer hält: In Irland gab es tatsächlich eine Zeit, um das 7. Jahrhundert herum, als das Land christianisiert wurde und die alten Gesetze aus der Zeit der irischen Könige und der Druiden weiterhin ihre Gültigkeit besaßen. Und die sahen in diesem Kulturkreis eine weitgehende Teilnahme der Frauen am öffentlichen Leben vor. Und weibliche Anwältinnen gab es in dieser Zeit tatsächlich.
Das war mein erster Roman aus einer Reihe von bis dahin erschienenen Bänden, ich besorgte mir die anderen 6 auf deutsch erschienenen Bücher ziemlich gleich danach. Ich war begeistert und hatte mir vorgenommen, darauf zu achten, ob irgendwann ein achter Band erscheint.
Nun, in der Zwischenzeit sind (ohne dass ich es bemerkt hätte) insgesamt 22(!) Bücher aus der "Schwester Fidelma"-Reihe erschienen. Ich habe hier wohl noch einiges zu tun...
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Freitag, 11. März 2011
100 Books ~ Tag 41: Frederick Forsyth - Der Lotse
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein "Weihnachtsbuch" von 1975:

Frederick Forsyth: Der Lotse(Original: The Shepherd

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Gibt es das eigentlich auch in Deutschland? Den Brauch der besinnlichen Weihnachtsgeschichte, oder auch des Weihnachtsspecial in Fernsehserien. Ich glaube nicht. Im angelsächsischen ist es aber guter Brauch, das jeder Autor, der etwas auf sich hält, seine eigene anheimelnde Weihnachtsgeschichte schreibt. Geschichten, die davon erzählen, dass Weihnachten auch heutzutage ein Tag der Wunder sein kann. Beschaulich, besinnlich, romantisch.
Forsyths "Der Lotse" ist ein typisches Flieger-Weihnachtsbuch, und natürlich mit einer unheimlichen Rettung aus höchster Not. Sehr schön geschrieben, und stimmungsvoll gemacht.
Ich habe mein Exemplar als Weihnachtsgeschenk von einem Hobby-Piloten bekommen.
Er starb ein paar Jahre später, als er in den Propeller eines Sportflugzeuges geriet. Aber das ist eher eine Halloween-Geschichte.
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Mittwoch, 9. März 2011
100 Books ~ Tag 40: G. Guareschi - Don Camillo und Peppone
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Buch mit Kurzgeschichten von 1948:

G. Guareschi: Don Camillo und Peppone (Original: Mondo piccolo: Don Camillo)

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Mit Don Camillos Gesicht ist für ewige Zeiten das Bild vom genialen Schauspieler Fernandel verbunden. Aber mindestens so gut, wie der Film, sind die Geschichten selber. Erzählungen vom Kampf des kommunistischen Bürgermeisters und des Dorfpfarrers, (der mit Jesus spricht), inmitten der Po-Ebene mit seinen dickschädeligen Bewohnern. Unheimlich witzig, manchmal traurig und sehr philosophisch. Kann man immer wieder lesen.
Zitat: (...) "(Peppone) hat mir vor drei Minuten gesagt, dass er am Tag der großen Rache immer noch eine fünfundsiebziger-Kanone finden werde, um auf das Gotteshaus zu schießen!" "Und was hast Du ihm gesagt?" "Dass ich immer noch einen Einundachziger -Minenwerfer finden werde, um sein Feuer zu erwidern!" "Ich verstehe schon, Don Camillo. Das Schlimme ist aber, dass Du diesen Einundachziger -Minenwerfer tatsächlich hast."
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Mittwoch, 9. März 2011
100 Books ~ Tag 39: Arthur Hailey - Hotel
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Roman von 1965:

Arthur Hailey: Hotel
Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen


Arthur Haileys Romane sind aufgrund ihrer Verfilmungen sehr bekannt. Airport oder Die Bankiers (als Fernsehserie) haben die meisten schon einmal gesehen. Hailey ist der Prototyp des Autors, der über sein Roman-Umfeld bis ins Kleinste recherchiert, so dass auch alles stimmig und passend ist. Da jeder seiner Romane in einem neuen Umfeld spielt, bieten seine Romane geradezu Insidereinblicke in den Medizinbetrieb (Letzte Diagnose), die Autoindustrie (Räder), die Kraftwerksbranche (Hochspannung) oder eben hier ins Hotelgewerbe.
Dazu immer eine spannende, manchmal geradezu packende Handlung.
Ich liebe es, wenn Leute über etwas erzählen, wovon sie Bescheid wissen. Und trotz mancher Kritik an diesem detailversessenen Stil (nebenbei: Tom Clancy ist bei diesem Stil mit seinen Militärbüchern (Jagd auf Roter Oktober) ein würdiger Nachfolger), gerade in diesem Punkt finde ich seine Bücher gelungen (nervig finde ich in Schummeleien in Romanen: versuche bloß keiner, den Wegbeschreibungen eines Henning Mankell (Walander-Krimis) in Schweden natura zu folgen. Nicht mal die Mühe, einen Stadtplan zu befragen, hat sich der Autor gemacht...)
Wie auch immer: Ich mag Haileys Romane, und Hotel mag ich besonders: Nette Geschichte, spannende Handlung, zeitlose Erzählung aus dem Hotelgewerbe.
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Montag, 7. März 2011
100 Books ~ Tag 38: Johannes Mario Simmel - Es muss nicht immer Kaviar sein
Tausende von Büchern in meinem Bücherschrank - aber manche lohnen sich, einfach noch einmal gelesen zu werden. Jeden Tag ein neuer Vorschlag für ungewöhnliche Lesestunden - Ein wildes Sammelsurium des geschriebenen Wortes.
Dieses mal ein Roman von 1960:

Johannes Mario Simmel: Es muss nicht immer Kaviar sein

Meine Wertung: Wertung: 5 von 5 Sternen

Wenn der Name Simmel fällt, dann kommt immer gleich auch ein Ah, wie Konsalik hinterher.
Und das ist sehr, sehr ungerecht. Johannes Mario Simmel war Bestsellerautor in den Sechzigern und in den Siebzigern, und er ist bei weitem besser als sein Ruf. Der Stoff, aus dem die Träume sind, Liebe ist nur ein Wort, oder Bis zur bitteren Neige: Sehr Gesellschaftskritisch, politisch, misstrauisch dem Menschen und den Systemen gegenüber, und für seine Zeit für einen Bestsellerautor dem 3. Reich sehr ablehnend.
Aber der beste Roman ist Es muss nicht immer Kaviar sein : Die Geschichte des englischen Bankers, Hobbykochs und Frauenhelden Thomas Lieven, einem überzeugten Pazifisten, den es während des zweiten Weltkriegs völlig ohne Verschulden zum Deutschen Geheimdienst, dann zum englischen Geheimdienst, dann zur Resistance und schließlich zur Wehrmacht verschlägt.
Urkomisch geschrieben, aber auch ernst und tragisch gleichermaßen: Durchdrungen von der Ablehnung des Wahnwitzes des Krieges und dem Wunsch, wieder sein normales Leben aufnehmen zu können.
Johannes Mario Simmel hat mehr als einmal zu erkennen gegeben, dass der Thomas Lieven des Romans sein Alter Ego ist - und mit soviel Herzblut ist dieser witzige und traurige Roman auch geschrieben.
Besonders zu empfehlen auch wegen der über 130 Kochrezepte, die jeweils immer eine Rolle in der Handlung spielen.
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